Die 50er Jahre beim DFF

 
 

Am 21. Dezember 1952 war es soweit: Der „Fernsehsender Berlin“ nahm um 20 Uhr über einen neuen 1-Kilowatt-Sender (Berlin) seine öffentliche Programmtätigkeit auf. Margit Schaumäker begrüßte die wenigen Zuschauer vor den nur ein paar Dutzend privaten Fernsehgeräten, aber auch in den öffentlichen Fernsehstuben zum ersten regelmäßigen deutschsprachigen Fernsehprogramm. Es folgte eine Ansprache des Leiters des Fernsehzentrums, Hermann Zilles, danach folgte die erste offizielle Sendung der „Aktuellen Kamera“. Der erste Fernsehabend klang aus mit einem Besuch im Fernsehzentrum Berlin.


Anfang 1953 begann der Ausbau des Sendernetzes durch die Eröffnung der Richtfunkstrecken Berlin-Leipzig bzw. Berlin-Dresden. Eröffnet wurde auch ein 57 Quadratmeter großes Sendestudio. Doch schon im Jahr darauf wurde ein sechsmal größeres Studio eingeweiht. Immer mehr Sendeinhalte und Produktionsformen wurden ins Programm aufgenommen, das sich nun ständig erweiterte. 1955 wurde durch den Bau weiterer Richtfunkstrecken auch der Südwesten und der Norden der Republik mit Fernsehprogrammen versorgt. Gegen Ende des Jahres wurden erste Nachmittagssendungen, u.a. mit der Kindersendung „Meister Nadelöhr erzählt“, ausgestrahlt. Erstmals erschien auch die langjährige Erfolgsunterhaltungssendung „Da lacht der Bär“ auf dem Bildschirm, und auch die am längsten ausgestrahlte Unerhaltungssendung der Welt (!!!), die „Rumpelkammer“ (moderiert von Schauspieler Willi Schwabe), erblickte in diesem Jahr das Licht der Welt.


Mit der Neujahrsansprache des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, wurde im Januar 1956 die öffentliche Versuchsperiode für beendet erklärt und am 3. Januar der Übergang zum regulären Fernsehprogramm verkündet, der Sender hieß von nun „Deutscher Fernsehfunk“. Ebenfalls 1956 erschienen die ersten Filmbeiträge in der Aktuellen Kamera und es gab die erste Gemeinschaftssendung mit einem Fernsehsender der sozialistischen Bruderländer („Sehen-Raten-Lachen“ mit dem Fernsehen der CSSR, CST). Im darauf folgenden Jahr wurde der Austausch von Sendungen mit nahezu allen befreundeten Fernsehstationen begonnen. Die technischen Voraussetzungen dafür wurden durch den Bau der Relaisstation Lugstein (Bezirk Dresden) geschaffen. Ein langjähriges Abkommen über die enge Zusammenarbeit mit dem Zentralen Sowjetischen Fernsehen war bereits 1956 unterzeichnet worden.


Gegen Ende der 50er Jahre wurden durch weitere Richtfunkstrecken alle Bezirke für die Fernsehsendungen erschlossen. Technisch möglich wurden nun auch Direktübertragungen, z.B. von der Maidemonstration in Prag (1957) oder vom V. Parteitag der SED (Juli 1958). Ab Mitte 1958 fand durch die Einführung des durchgängigen Sonntagsprogramms bzw, Vormittagsprogramms für Schichtarbeiter (Wiederholungen des Vortages) eine erhebliche Erweiterung der Sendestunden statt.


Einen langjährigen Einschalterfolg verzeichnete ab 1958 die Talente-Sendung „Herzklopfen kostenlos“, die über zehn Jahre lang ausgestrahlt wurde.

Die verschiedenen Epochen


Vom Test zur Routine

Die 50er


Das Programm wird bunter

Die 60er


Mehr Information und Unterhaltung

Die 70er


Modernes Fernsehen

Die 80er



Das Ende

Die 90er


 

Vom Test zur Routine 

Einweihung:
Am 17. Juli 1951 wurde über dem neuen Fernsehzentrum Berlin-Adlershof die Richtkrone aufgezogen.

Hoher Besuch:
Am 11. Februar 1952 informierten sich Präsident Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht und weitere Mitglieder der Partei- und Staatsführung über die Vorbereitungsarbeiten für den Sender.

Erste Sendeanlage:
Auf dem Turm des Alten Stadthauses (später Sitz des Ministerrates der DDR) in Berlin wurde am 29. Februar 1952 ein erster Versuchssender mit 100 Watt Leistung in Betrieb genommen. Die Richtfunkverbindung vom Fernsehzentrum wird am 3. Juni hergestellt.