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GARTEN DER FINZI CONTINI, DER (1970)
Ein Spielfilm aus Italien
PRODUKTION: Documento Film / CCC Filmkunst, 1970
DREHBUCH: UGO PIRRO, VITTORIO DE SICA
Nach dem Roman DIE GÄRTEN DER FINZI CONTINI von GIORGIO BASSANI
REGIE: VITTORIO DE SICA
KAMERA: Ennio Guarnieri
SCHNITT: Adriana Novelli
AUSSTATTUNG: Franco D`Andria, Giancarlo Bartolini Salimbeni
KOSTÜME: Giancarlo Bartolini Salimbeni
MASKEN: Giulio Natalucci
MUSIK: Maunel De Sica, Arthur Cohn
Personen und ihre Darsteller:
Dominique Sanda (Micol Finzi Contini), Lino Capolicchio (Giorgio), Helmut Berger (Alberto Finzi Contini), Fabio Testi (Giampiero Malnate), Romolo Valli (Giorgios Vater), Camillo Cesarei (Prof. Ermanno Finzi Contini), Inna Alexeieff (Regina Artom Herrera), Katina Morisani (Olga Finzi Contini), Barbara Pilavin (Giorgios Mutter), Michael Berger (deutscher Student), Ettore Géri (Perotti, Butler), Raffaele Curi (Ernesto, Giorgios Bruder), Giampolo Duregon (Bruno Lattes), Marcella Gentile (Fanny, Giorgios Schwester), Cinzia Bruno (Micol als Kind), Alessandro D `Alatri (Giorgio als Kind) u.a.
Sendedaten:
09.12.1984 II. PR. Erstausstrahlung (20.00 Uhr); 02.02.1986 II. PR. WDHL (20. 00 Uhr); 16.04.1986 I. PR. WDHL (10.00 Uhr);
ZDF-Erstsendung: 14.08.1982 (20.15 Uhr)
Anmerkung: Im DDR-Fernsehen lief dieser Film unter dem Titel 'Die Gärten der Finzi Contini'
Inhalt:
Der Garten der Finzi Contini, das ist der mauerumwehrte und geheimnisumwobene Park mit dem Palazzo, exklusiv isolierter Sitz einer reichen jüdischen Aristokratenfamilie, unzugänglich selbst begüterten Ferraresern gleichen Glaubens. Jener Garten, der die Phantasie Giorgios, eines jungen Mannes aus jüdischem Bürgerhaus, seit jeher anregte und ihm Micol, seit Kindertagen von fern bewunderte Altersgefährtin, gleichermaßen entzog wie zum Traumbild erhob. Ein historischer Einschnitt erst öffnet Giorgio und anderen bemittelten jungen Leuten das verschlossene Paradies. Die Verkündung der „Rassengesetze“ durch Italiens faschistischen Machthaber im Jahre 1938, Micols literaturkundiger Vater, Prof. Ermanno, macht Haus und Garten zur von der widrigen Realität scheinbar unberührten Insel der Schönheit, der Jugend und Kultiviertheit, zum Pflegeort bürgerlich-humanistischer Ideale. Doch Giorgios Liebe zu Micol vermag sich auch dadurch nicht zu erfüllen. Zu ähnlich sind sich die beiden in übersensibler Natur und elegischer Grundhaltung. Doch Micol bleiben auch die Anschauungen Malnates fremd, des wirklichkeitsbezogenen Ingenieurs, der fest an eine anständige Zukunft, „lombardisch und kommunistisch“, glaubt. Und ebenso wenig kann sich Giorgio, schwankend zwischen beiden Polen, aus dem Zwiespalt bürgerlicher Existenz befreien, Er löst sich zwar nach außen von Micol, geistig jedoch zugleich von Malnate. Er nimmt die sich bietende Gelegenheit zur Emigration nicht wahr und versucht, sich wieder in das konformistische Elternhaus einzugliedern.
Und schließlich erweist sich auch das selbst ausgewählte Ghetto der Finzi Contini, der Hort passiven Humanismus, als trügerische Illusion: 1943, nach dem Einmarsch der Faschisten in Italien, werden alle Mitglieder der Familie verhaftet, und gehen einer ungewissen Zukunft entgegen.....
Sonstiges:
Originaltitel: Il giardino del Finzi Contini
Verweistitel: Die Gärten der Finzi Contini
Weitere Informationen:
DER GARTEN DER FINZI CONTINI: DDR-Kinostart: 19.03.1976, Länge: 90 Minuten. Mit hervorragenden Schauspielern besetzte Literaturverfilmung, die beim DDR-Publikum nur auf ein mäßiges Interesse stieß.
Der Film lief in der westdeutschen Bild- und Synchronfassung.
Quelle der Informationen und des Fotos in diesem Dokumentationsblatt: Archiv Torsten Zander