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PRIVILEG (1966)
Ein Spielfilm aus Großbritannien in der Regie von Peter Watkins
Produktionsfirmen: John Heyman/Peter Watkins Production / Worldfilm Services Ltd. / Memorial Enterprises Ltd., 1966
Produzenten: John Heyman / Peter Watkins / Albert Finney
Szenarium: Norman Bogner / Peter Watkins nach einer Geschichte von Johnny Speight
Kamera: Peter Suschitsky
Musik: Mike Leander / Mark London
Kostüme: Vanessa Clark
Schnitt: John Trumper
Regie-Assistenz: Scott Wodehouse
Regie: Peter Watkins
Personen und ihre Darsteller:
Steve Shorter (Paul Jones), Vanessa Ritchie (Jean Shrimpton), Alvin Kirsch (Mark London), Julie Jordan (Max Bacon), Martin Crossley (Jeremy Child), Andrew Butler (William Job), Professor Tatham (James Cossins), Miss Crawford (Doreen Mantie), Freddie K. (Victor Henry), Leo Stanley (Arthur Penelow), Bischof von Essex (Michael Barrington), Bischof von Cornwall (Edwin Finn), Timothy Arbutt, TV-Director (Michael Graham), Reverend Jeremy Tate (MalcolmRogers) und andere
Sendedaten:
08.06.1974 I. PR. Erstausstrahlung (im Abendprogramm); 01.08.1975 I. PR. WDHL (im Spätprogramm); 08.04.1990 II. PR. WDHL (als ELF99 – Der Sonntagsfilm; am Nachmittag)
Inhalt:
„Steve Shorter singt einen knalligen Pop. Steve Shorter sieht gut aus. Steve Shorter ist brav. Ein wahrer GOLDjunge! Für die Heuschreckenschar geschäftstüchtiger Manager. Und für die schlauen Füchse in Englands ‚Regierung der Großen Koalition‘. Denn das Stimmbandidol der Nation hält die Jugend von Straße und Politik fern. Die jugendliche Opposition findet im Saale statt, gefährlich zwar für dessen Mobiliar, nicht aber für die Immobilien der Herrschenden. Das funktioniert eine Weile ganz vorzüglich. Dann allerdings droht des Sängers Mattscheiben-Gewalttätigkeit plötzlich die eng begrenzten vier Wände zu sprengen und stürmische innenpolitische Wellen zu schlagen. Flugs drücken die Manager des Massengeschmacks auf einen anderen Shorter-Knopf. Steve singt weichen Pop. Und er sieht immer noch ‚gut‘, wenn auch viel sanfter aus. Und er ist ‚brav‘ wie nie zuvor …
Es kommt die Stunde, da der singende Roboter nicht mehr brav ist. Er hat einen Konstruktionsfehler. Er beginnt zu denken. Recht spät zwar und sehr stockend und eigentlich auch nur mit Beihilfe eines ebenso wohlgeformten wie klugen Menschenkindes. Immerhin – das genügt! Selbständig denkende Roboter sind wertlos, weil nicht mehr uneingeschränkt steuerbar. Der Schrottplatz droht Steve Shorter …“ (Quelle: DDR-Filmprogramm zum Film ‚Privileg‘, Nr. 36/1969 - Auszug)
Das fiktive Porträt eines englischen Popsängers um 1970, der zum Idol aufsteigt und von Managern, antikommunistischen Politikern und religiösen Fanatikern als Werkzeug zur Lenkung der Massen manipuliert wird. Eine formal wie thematisch interessante Mediensatire, die aber durch klischeehafte Überspitzung und voreilige Denunziation an Überzeugungskraft einbüßt. (Quelle: filmdienst.de)
Sonstiges:
Originaltitel: Privilege
PRIVILEG: DDR-Kinostart: 28.03.1969; Länge: 103 Minuten (lt. filmdienst.de); deutschsprachige Fassung: Übernahme einer westdeutschen Synchronisation
Auszeichnung: XX. Internationale Filmfestspiele in Cannes 1967: Preis des Internationalen Verbandes der Filmklubs
Foto: Archiv Reiner Müller