Autor: Frank Wedekind
Szenenbild: Reinhard Welz
Kostüme: Erika Fechner
Inszenierung: Josef Stauder
Bildregie: Gisela Sieber-Franze
Gerardo, Kammersänger (Rolf Ludwig), Helene (Marion van de Kamp), Professor Dühring (Adolf-Peter Hoffmann), Baronesse von Korff (Helga Piur), Kammerdiener (Lutz Friedrich).
12.04.1964 Erstausstrahlung
Der deutsche Dramatiker und Schauspieler Frank Wedekind (1864 – 1918) schrieb dieses Drama im Jahre 1897, seine Uraufführung erlebte es 1899. Wedekind wandte sich in „Der Kammersänger“ und in anderen von ihm verfassten Stücken gegen die verlogene und menschenfeindliche Moralvorstellung seiner Zeit.
In diesem Stück nun gelang es Wedekind, die stufenweise Demaskierung eines zunächst erfolgreichen Künstlers eindrucksvoll aufzuzeigen. Damit kritisierte er in engerem Sinne den damaligen Kulturbetrieb, im weiteren aber auch die Demontage von Menschen in einer Gesellschaft, die die Menschen vorrangig nach ihrem Einkommen einstuft.
Gesellschaftlich bestimmte Grenzen begleiten den Kammersänger (Rolf Ludwig) bis ins Private hinein. So ist es ihm verboten, in Begleitung von Damen zu reisen, und heiraten dürfte er eine der Schönen auch erst nach Ablauf seines Vertrags. Dabei steht er im Fokus vieler Damen, beteuert gegenüber einer seiner Verehrerinnen, der Baronesse von Korfu (Helga Piur), dass ihn an einem Abend 200 bis 300 hübsche, liebenswerte und junge Damen auf der Bühne sehen, die möglicherweise alle bestimmte Ansprüche an den Künstler haben. Und auch in Gegenwart der schon etwas älteren Helene (Marion van de Kamp) beteuert er, dass er ihr alles gab, was er zu geben in der Lage ist, aber nun sei er doch an gewisse Konventionen gebunden, die auch ihre Verbindung maßgeblich beeinflussen.
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