Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 46/1965, Seite 15; im Bild: Friedo Solter als Giordano Bruno.
Autor: Manfred Jordan
Dramaturgie: Erika Scheel
Szenenbild: Herbert Goralczyk
Regie: Wilhelm Gröhl
Giordano Bruno (Friedo Solter), Sarpi (Wilhelm Koch-Hooge), Morosini (Harry Pietsch), Panero (Helmut Straßburger), Mocenigo (Werner Ehrlicher), Maria Mocenigo (Ingeborg Schumacher), Cocogna, Doge von Venedig (Kurt Steingraf), Mario Cicogna (Wolfgang Hübner), Papst Klemens VIII. (Georg Leopold), Santori, Großinquisitor der Kirche (Adolf-Peter Hoffmann), Priuli, Patriarch von Venedig (Arthur Jopp), Taberna, päpstlicher Nuntius in Venedig (Volkmar Kleinert), Gabrielli, Pater Inquisitor zu Venedig (Heinz Hellmich), Fuscari, Mitglied der Inquisition (Hannjo Hasse).
Alwin Brosch, Otto Dierichs, Gerhard Hänsel, Guido Matschek, Kurt Wenkhaus, Lothar Förster, Erich Thiede.
07.11.1965 Erstausstrahlung
Rom am 17. Februar 1600 - an diesem Tag wurde Giordano Bruno (Friedo Solter) in Rom verbrannt. In der Stadt versammelte sich eine Vielzahl von Pilgern, und auf Seiten der Kirche waren die höchsten Würdenträger der Katholiken um den Papst versammelt, um an der Verbrennung des Philosophen Bruno teilzunehmen.Brunos Hinrichtung war kein Sieg für den Klerus, sondern ein Eingeständnis der Kirche für die große Bedeutung der Lehren von Giordano Bruno. Der Dogmatismus der Kirche war ins Wanken geraten. Hatte Kopernikus noch vom Sonnensystem gesprochen, in dem sich die Erde als ein Planet unter vielen bewege, so war es Bruno, der mittels der Philosophie die Theorie von der Unendlichkeit des Weltalls in Raum und Zeit offerierte, der von der Einheitlichkeit der Materie und ihren Entwicklungsgesetzen sprach - fundmentale Erkenntnisse, die auch das moderne Weltbild im 20. Jahrhundert prägten.Bruno wurde schon im Alter von 18 Jahren der Ketzerei bezichtigt, wodurch er aus einem Kloster fliehen musste; ein unstetes Leben nahm damit seinen Anfang. An verschiedenen Universitäten wurde er als Lehrer und Professor ob seiner antidogmatischen Erkenntnisse immer nur kurze Zeit beschäftigt und geduldet. Die mächtige Inquisition in der Zeit Brunos hatte ihn immer im Blickwinkel, auch wenn er in nahezu allen Staaten Westeuropas unterwegs war. Erst 1591 kehrte er nach Italien zurück und verblieb im damals weltoffenen Staat Venedig. Hier war der Einfluss Roms begrenzt, die kirchliche Macht lag in der Hand des Dogen (Kurt Steingraf). Trotz dieser scheinbar günstigen Gegebenheiten wurde Bruno hier der Prozess gemacht, seine Anschauungen waren zu revolutionär, so dass es letztlich zu den eingangs erwähnten dramatischen Ereignissen kam.
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