Foto: “Unser Rundfunk”, Nr. 20/1959, Seite 12; im Bild von links: Renate Rennhack und Cipé Lincovski.
Autor: Thomas Harlan
Bühnenbild: Klaus Weissenbach/Eberhard Westphal
Kostüme: Monika Hasse/Rita Zimmer
Musik: Michael Dress
Fernsehregie: Ruth Heucke-Langenscheidt
Inszenierung: Konrad Swinarski (Dramatisches Theater Warschau)
Jakob Rubiner, Vorsitzender des Judenrates (Horst Keitel), Bluma Rubiner, seine Frau, Leiterin des Centos-Waisenhauses (Cipé Lincovski, Jüdisches Volkstheater Buenos Aires), Shachna Lejbovicz (Armin Stahl), Gedalia (Otto Czarsky), Delegierter der Arbeiterräte (Alexander Born/Ben Hirsch/Gerd Scheibel) sowie Renate Rennhack und andere.
Erstausstrahlung: 12.05.1959
Thomas Harlan, Autor dieser dramatischen Chronik, ist der Sohn des Regisseurs Veit Harlan und der Schauspielerin Hilde Körber. "Ich selbst und kein Engel - Chronik aus dem Warschauer Ghetto" galt in den fünfziger Jahren als eines der ersten deutschen Theaterstücke, die sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzten. Im Jahre 1958 gründete Th. Harlan zusammen mit Klaus Kinski und Jörg Henle das "Junge Ensemble" in (West-) Berlin. Die Uraufführung des genannten Stücks durch diese Truppe wurde allerdings zum Skandal.Der Deutsche Fernsehfunk der DDR nahm sich der Sache an und sendete das Stück in einer Aufführung des "Jungen Ensembles" aus dem Theater in der Berliner Kongresshalle. Das Spezifische der Darstellung der Ereignisse im Vorfeld des Aufstands im Warschauer Ghetto 1943 bestand hier darin, dass die faschistischen Täter nur Randfiguren des Geschehens waren. Es wird viel mehr geschildert, welche Konflikte es im Vorfeld des Warschauer Aufstands von 1943 gab, die sich zwischen dem Judenrat und den kommunistischen und zionistisch-jüdischen Kampforganisationen auftaten.Th. Harlan hatte in Vorbereitung der Erarbeitung dieses Theaterstücks viele Materialien nach Recherchen in Israel zusammengetragen. Auch polnische Archive standen ihm diesbezüglich zur Verfügung. Anlässlich der 50. Aufführung des Stücks erscheint Th. Harlan selbst auf der Bühne und erinnert das Publikum daran, dass viele Verbrecher aus der Nazizeit in der BRD öffentliche Positionen eingenommen haben, obwohl sie eigentlich vor ein Gericht hätten gestellt werden müssen. Dem Autor standen danach zahlreiche Verleumdungsklagen ins Haus, auch von Anschlägen blieb Harlan nicht verschont.Im Jahre 1961 erschien im Henschel Verlag in (Ost-) Berlin eine Edition dieses Theaterstücks.
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