Foto: Waltraut Denger; “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 41/1963, Seite 14; im Bild: Gerd Biewer und Eva-Maria Hagen
Autoren: Karl-Eduard von Schnitzler/Dr. Lutz Köhlert
Dramaturgie: Wolfgang Teichmann
Szenenbild: Reinhard Welz
Inszenierung: Dr. Lutz Köhlert
Dr. Elmar Herterich (Gerd Biewer), Katalin Herterich (Eva-Maria Hagen), Dr. Zimmerer (Siegfried Kilian), Fasel (Siegfried Weiß), Rücker (Helmut Müller-Lankow), Dr. Wolpert (Werner Dissel), Dr. Vocke (Otto Dierichs), Prof. Schiedermair (Fritz Diez), Dr. Kolb (Peter Kiwitt), Dr. Eisert (Heinz Suhr), Dr. Heß (Ralph J. Boettner), Achim Lehmbruck (Werner Ehrlicher), Petra Heinitz-Engelmann (Helga Hahnemann), Meißner, Journalist (Harald Grünert), Killinger (Karl-Heinz Bentzien), der Lange (Lothar Förster), der Dicke (Willi Nocke), der Kleine (Peter Groeger), Reporter der Bildzeitung (Hans-Jürgen Gruner), Reporter der “Quick” (Fritz Decho), Krösel, Gerichtsvollzieher (Peter Kalisch), Dr. Gottlieb (Johannes Siegert), Dr. Hetterich (Hermann Hiesgen), Margarete Hetterich (Maria Rouvel).
Karl M. Steffens, Wolfgang Lohse, Frank Michelis und andere.
09.10.1963 Erstausstrahlung; 23.07.1964 Wiederholung
Diese szenische Dokumentation führte in die BRD und thematisierte die Problematik der permanenten Tätigkeit von ehemaligen NS-Funktionären und -Beamten in Westdeutschland in wichtigen Positionen von Politik und Wirtschaft. So trug diese Sendung auch den Untertitel: “Nicht von Leonhard Frank”.
Ein Mann, der die Ex-Nazis aufspürte, war Dr. Elmar Herterich (Gerd Biewer). Am Anfang wollte dieser nur den Betrügereien des ehemaligen NS-Gauamtsleiters Dr. Wolpert (Werner Dissel) einen Riegel vorschieben, weil von den Machenschaften der “Kronprinz-Ruprecht-von-Bayern-Stiftung”, dessen Geschäftsführung Dr. Wolpert inne hatte, auch Herterichs Mutter betroffen war. Seine Klage allerdings wurde vom Präsidenten des Verwaltungsgerichts, Dr. Schiedermair (Fritz Diez), der wiederum in der Nazizeit SS-Hauptssturmführer und ein “Kollege” von Globke war, abgelehnt und schroff zurückgewiesen. In so fern musste Herterich erkennen, dass eine “NS-Krähe” der anderen kein Auge aushackt. Selbst der Oberste Ankläger von Würzburg, wo diese TV-Produktion angesiedelt war, ein gewisser Dr. Kolb (Peter Kiwitt), war als Kriegsverbrecher zu brandmarken, weil er während des Zweiten Weltkriegs in Polen willkürlich Todesurteile gefällt hatte. Damit war Herterichs Weg zu diesem und zu anderen Justizbeamten - ebenfalls Ex-Nazis - von vornherein aussichtslos.
Um mit seinem Anliegen überhaupt ein Stück voranzukommen, wandte sich Herterich an die Generalstaatsanwaltschaft der DDR. Von dort wurde umfangreiches Beweismaterial über die ehemaligen NS-Beamten zur Verfügung gestellt, und nach dessen Sichtung musste seitens der BRD ein Blutjurist nach dem anderen von seinen Ämtern entbunden werden. Allerdings hatte das Vorgehen Dr. Herterichs, das maßgeblich zur Entlarvung von Mördern und Verbrechern in hohen Ämtern Westdeutschlands geführt hatte, auch für ihn selbst ein bitteres Nachspiel: er wurde selbst vor Gericht gestellt, Anklagepunkte waren Beleidigung, üble Nachrede und Landesverrat.
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