Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 37/1964, Seite 14; im Bild: Albert Hetterle als Onkel Wanja.
Deutsch von August Scholz
Szenenbild: Helmut Korn
Kostüme: Eva Fischer
Inszenierung: Helmut Schiemann
Professor Serebrjakow (Kurt Steingraf), Jelena, seine Frau (Irma Münch), Sonja, seine Tochter aus 1. Ehe (Ursula Karusseit), Maria Wassiljewna Wojnizkaja (Luise Osske), Iwan Wojnizki, genannt Onkel Wanja, ihr Sohn (Albert Hetterle), Dr. Astrow (Dietrich Körner), Teljegin (Heinz Scholz), Marina, Kinderfrau (Lotte Loebinger).
06.09.1964 Erstausstrahlung; 10.09.1964 WDHL; 09.01.1967 WDHL; 03.05.1968 WDHL; 27.04.1970 II. PR. WDHL.
1897 wurden Tschechows "Szenen aus dem Landleben" erstmals unter dem Titel "Onkel Wanja" publiziert. Der Autor kritisiert darin die bürgerlich-aristokratischen Verhältnisse im vorrevolutionären Russland.Iwan Wojnizki (Albert Hetterle), den seine Freunde liebvoll Onkel Wanja nennen, ist 47 Jahre alt. Er gehört zu einer ganzen Reihe von begabten und fleißigen Menschen, die zu der bitteren Erkenntnis gelangen, dass sie ihr Leben und ihre Arbeitskraft einem Phantom geopfert haben. Noch bedrückender ist die Aussicht, dass es auch in der bevorstehenden Zeit offenbar keine änderungen geben wird, dass die Leute in dieser Gesellschaft keinen Sinn des Lebens und kein Glück finden werden. Wenn sie ihr Leben mit dieser Aussichtslosigkeit nicht im Selbstmord enden lassen wollen, dann bleibt nur ihre Arbeit, der sie sich zuwenden müssen. Daneben bedrückt Onkel Wanja auch seine unerfüllte Liebe zur schönen Frau des Professors Serebrjakow.Ein Mann, der sich in einer ähnlichen Situation wie Iwan Wojnizki befindet, ist dessen Freund Dr. Astrow (Dietrich Körner). Auch er stürzt sich in die Arbeit, legt für spätere Generationen Wälder an, auch er hat sich damit nach einem vergeblichen privaten Aufbegehren in die Alltagsarbeit begeben, die ihn nicht vordergründig glücklich macht, die ihm aber das Gefühl gibt zu leben und die ihm gestattet zu hoffen.
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