Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 50/1964, Seite 17; im Bild von links: Arthur Jopp und Gerd Biewer.
Autor: Gerhard Jäckel
Dramaturgie: Ottomar Lang
Szenenbild: Helmut Korn
Regie: Hans Knötzsch
Pater Roth (Peter Sturm), Bischof Dr. Nikehaus (Hans Finohr), Kurat Dr. Ströbel (Arthur Jopp), Patrick Low (Gerry Wolff), Joseph Haag (Robert Trösch), Dr. Picheler (Gerd Biewer), Bürgermeister Zeimert (Kurt Müller-Reitzner), Pater Jerome (Guido Matscheck), Lademann, Journalist (Wolfgang Lohse), Bischof Michelet (Paul Lewitt).
Alwin Brosch, Erika Stiska, Harald Halgardt, Frank Michelis.
08.12.1964 Erstausstrahlung; 09.12.1964 WDHL; 11.06.1965 WDHL.
Braz, ein kleines Dorf in den Vorarlberger Alpen, liegt noch im Frühnebel. Zwei Männer machen sich auf den Weg, um auf eine Almhütte zu gelangen. Etwa nach der Hälfte ihres Weges werden sie von einem grausigen Fund überrascht: Unterhalb eines Felsstücks, dass teilweise den Bergweg versperrt, finden sie eine männliche Leiche. So weit die Männer es beurteilen können, muss der leblose Körper schon einige Wochen an diesem Ort gelegen haben. Der Leichnam wurde mit Sorgfalt auf einem Mantel und zwei Pullovern abgelegt. Einer der beiden Männer macht vorsorglich mit seiner Kamera einige Fotos, denn die Umstände des Fundes scheinen ihnen mysteriös zu sein, zumal man neben der Leiche eine Thermosflasche, ein aufgeschlagenes Notizbuch und eine Bibel vorfindet.Wer war nun dieser Tote, und wie kommt er hierher? Hat sich ein Unfall ereignet oder ist der Mann wohlmöglich ermordet worden? Die beiden Männer setzen zunächst ihren Weg fort, bei der Hütte angekommen, befragen sie den Senner, ob ihm etwas bekannt ist, doch dieser hatte seit Wochen weder Fremde noch Einheimische gesehen. Noch am Abend wird dann die Leiche geborgen, und alsbald steht fest: bei dem Toten handelt es sich um den Priester des Konzentrationslagers Dachau, Kurat Dr. Leonhardt Roth. Dessen Leben wies einige Besonderheiten auf: Von den Nazis wurde er verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau verbracht, wo er auf unmenschliche Weise gequält wurde. Trotz dessen meldete sich Roth später freiwillig zur Betreuung der SS-Leute, die ihn so gepeinigt hatten, als Priester, dies zu einer Zeit, als die Amerikaner diesen Ort zu einem Gefangenenlager für SS-Leute umfunktionierten. Und Roth blieb auch Seelsorger in Dachau, als hier Umsiedler untergebracht wurden.So war Roth 13 Jahre lang in Dachau tätig und unternahm in dieser Zeit große Anstrengungen dafür, dass dieses Lager der Gewalttätigkeiten, der Verbrechen und des Hasses letztlich in eine würdige Mahn- und Gedenkstätte umgewandelt wird. Als dieses Ziel trotz aller Widerstände doch Realität wurde, als die Sühnekapelle "Zur Todesangst Christi" eingeweiht wurde, erntete ein Anderer als Initiator die Lorbeeren, die Pater Roth zugestanden hätten. Roth wurde verstoßen und verfemt und starb als einsamer Mensch in den Bergen. Und in einer Szene des Spiels äußert Kurat Dr. Ströbel gegenüber Dr. Picheler, dass er ihre gemeinsame Sache darin sehe, dass es keinen Fall Roth gebe und auch niemals gegeben habe!
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