Foto: “FF dabei”, Nr. 41/1971, Seite 45; im Bild: Gisela May.
Autoren: F. K. Kaul/Walter Jupé
Dramaturgie: Aenne Keller
Szenenbild: Klaus Poppitz
Regie: Wolfgang Luderer
Gisela May, Gerd Biewer, Wolfgang Brunecker, Rudolf Christoph, Werner Dissel, Gerd Ehlers, Jörg Gillner, Herwart Grosse, Hans Hardt-Hardtloff, Hannjo Hasse, Heinz Hinze, Walter Jupé, Arthur Jopp, Ruth Kommerell, Herbert Köfer, Marga Legal, Klaus Nietz, Horst Preusker, Horst Schulze, Horst Schön, Heinz Schröder, Klaus Tilsner, Harald Warmbrunn, Siegfried Weiß, Gerry Wolff, Ernst Peter Berndt, Rolf Ripperger, Karl-Heinz Weiss, Karl-M. Steffens, Harald Halgardt, Ernst-Georg Schwill, Gerd Michael Henneberg, Horst Gill, Günter Schubert, Hans-Hartmut Krüger, Karl Sturm, Horst Friedrich, Fritz Mohr, Georg Helge.
Teil 1: 27.03.1970 I. PR. Erstausstrahlung; 01.03.1971 II. PR. Wiederholung
Teil 2: 27.03.1970 I. PR. Erstausstrahlung; 03.03.1971 II. PR. Wiederholung
Die laut "FF dabei", Nr. 13/1970, 30. Folge der Sendereihe "Fernseh-Pitaval" befasste sich mit einer Episode aus dem Leben der Arbeiterführerin Rosa Luxemburg.Man schreibt den 20. Februar 1914, die Szenerie führt in die 2. Strafkammer des Landgerichts Frankfurt/Main. Der Gerichtssaal ist bis auf den letzten Platz besetzt. Zunächst scheint es sich hier um einen "normalen" Prozess zu handeln: ein vorsitzender Richter, jovial wirkend, Anfang 60, Beamtengesichter auf den Beisitzerstühlen, der Staatsanwalt, der sich mit überlegen-forscher Eleganz präsentiert sowie ein Justizwachmeister mit amtlich-strenger Miene und ein farbloser Protokollant. Nur auf den Bänken der Zuschauer kann man eine Besonderheit erkennen: neben den sonst üblichen seriösen Herren, Militärs oder feinen Damen sitzen einfache Arbeiter, Männer und Frauen, die das Geschehen gespannt verfolgen.Eine Frau sitzt auf der Anklagebank, es ist Rosa Luxemburg. Ausgangspunkt für diesen Prozess war eine Rede der Luxemburg, die sie am 26. September 1913 anlässlich einer Volksversammlung hielt. Dort äußerte sie sich prinzipiell und mutig zum Charakter der kriegslüsternen preußisch-deutschen Militärs und ihrer Hintermänner und verwies darauf, dass im Falle eines imperialistischen Krieges die einfachen Leute die Hauptbetroffenen sein werden. Um in jedem Fall den Kriegsfall zu vermeiden, müsse man den Kapitalismus und damit die Ausbeutung der Arbeiterklasse durch das Kapital überwinden. Zugleich rief sie aus, nicht die Waffe gegen die Klassenbrüder in Frankreich oder einem anderen Land zu erheben. Alle diese äußerungen waren für reaktionäre Kräfte wie den Kriegsminister des Deutschen Reichs Anlass genug, Rosa Luxemburg vor ein Gericht zu zerren, wobei man ihr vorwarf, mit ihren öffentlichen äußerungen einen gezielten Angriff auf die deutsche Volkskraft zu starten, basierend auf einem feindlichen Hass.Die Handlung des Fernsehspiels gipfelt dann in der berühmten Verteidigungsrede Rosa Luxemburgs, die den Gerichtssaal zum Tribunal werden lässt und aus der Angeklagten quasi ein Anklägerin macht.
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