Autor: Walter Lewerenz nach der literarischen Vorlage von Jurij Brĕzan
Regie: Wolfram Suckau
Simon Mjetk (Walter Kainz), Felix Hanusch (Alfred Struwe), Beate (Helga Mehner).
10.06.1965 Erstausstrahlung; 21.06.1965 Wiederholung.
Anmerkung: In der Zeitschrift “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 20/1965, Seite 16, wurde diese TV-Produktion schon für den 11.05.1965 zur Erstausstrahlung angekündigt; selbige erfolgte dann aber erst am 10.06.1965.
Der Roman "Mannesjahre" von Jurij Brĕzan (1916-2006) wurde im Oktober 1964 durch den Verlag Neues Leben herausgegeben. Es war der letzte Teil einer Trilogie des Schriftstellers.Die Hauptfigur dieses Romans war Simon Mjetk (Walter Kainz), der im Jahre 1946 aus der Kriegsgefangenschaft in seine sorbische Heimat zurückkommt. Der Mann ist durch die Kriegserlebnisse völlig desillusioniert. Bevor der Zweite Weltkrieg begann, hatte Mjetk eine Schulfibel verfasst, in der zum großen Buchstaben M nicht das Wort MAMA als Beispiel stand, sondern MER, das hieß: Frieden. Er macht die Bekanntschaft von Beate (Helga Mehner), Tochter des Großbauern Batschon; deren Mann war im Krieg gefallen. Simon heiratet sie, zumal nach seiner Meinung so ein Bauernhof quasi ein Eckpfeiler dessen ist, auf den sich ein sinnvolles Leben aufbauen lässt. Mjetk ist auch der Ansicht, dass die sorbische Kultur in ihrer Existenz an den Bestand der althergebrachten bäuerlichen Struktur gebunden ist.Dann gibt es eine dritte Person: Felix Hanusch (Alfred Struwe), sein Freund. Die Faschisten hatten ihn zunächst ins Gefängnis verbracht, dann wurde er in die Wehrmacht zwangsverpflichtet. Doch er desertierte und lief ins Lager der Partisanen über. Doch nun ist der Krieg vorbei, und Felix ist einer von jenen, die aktiv die Trümmer der Vergangenheit beräumen wollen. Das ist keine leichte Aufgabe, denn man sieht sich mit dem neuen Leben vor neue Probleme gestellt. Dafür stehen keine Lösungswege bereit, und so machen die Menschen auf diesem Weg ins Neue auch Fehler. Jurij Brezan beschreibt diese Entwicklung philosophisch, in dem er ausführt, dass das es eine seltsame Sache mit dem Leben des Menschen ist: Es kehrt immer an einen Punkt zurück, aber niemals vorher war es an diesem Punkt.
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