Autor: Hannelore Lauerwald
Dramaturgie: Margit Schaumäker
Szenenbild: Marie Rodewald
Musik: Reinhard Lakomy
Kamera: Gabriele Leist
Produktionsleitung: Uta Rabenalt
Regie: Gerald Hujer
Jakob (Wolfgang Greese), Erna (Helga Göring), Irene (Bärbel Bolle) sowie Renate Bahn, Karin Düwel, Juliane Koren, Erhard Köster, Jürgen Zartmann und andere.
25.11.1984 I. PR. Erstausstrahlung; 26.11.1984 I. PR. Wiederholung.
Die Autorin Hannelore Lauerwald hatte schon in den 70er Jahren mit tiefgründigen literarischen Vorlagen für das Fernsehen auf sich aufmerksam gemacht, so 1978 mit “Auf Station 23” und 1979 mit “Ein Mann und seine Frau”.
In “Besuch am Sonntagmorgen “ stellte sie einen Mann und eine Frau in den Mittelpunkt der Handlung, die niemals ein Paar geworden waren, die aber gut zusammen harmoniert hätten, wenn ihr Leben einen anderen Verlauf genommen hätte.
Jakob (Wolfgang Greese) geht auf die 60 zu. Er arbeitet als Meister in einem Chemiebetrieb, wobei nach Meinung einiger Kollegen sein Markenzeichen ist, dass er in alles seine Nase hineinsteckt, was so manchem seine “Extratour” vermasselte. Sein eigenes Leben war nie eine gerade Straße ohne Hindernisse. Aber trug er selbst die “Schuld” daran? War er in vielen Situationen zu unentschlossen? Nun soll er sich am folgenden Tage in ein Krankenhaus begeben - Anlass genug, vorher noch einiges in Ordnung zu bringen.
Erna (Helga Göring) betreibt einen kleinen Kiosk, Zigaretten, Getränke, Kaffee und anderes sind ihr Angebot. Manchmal kommt Jakob vorbei, um etwas zu trinken, und so kommen die beiden immer wieder ins Gespräch. Es ist viele Jahre her, als Erna noch eine junge Frau war und sie wegen Jakob in einem Werk angefangen hatte zu arbeiten; sie hatte gehofft, dass Jakob ihr irgendwann mehr sein könnte als ein Kollege. Noch in der Gegenwart ist sie für ihn da, um Ratschläge zu erteilen, auch einmal zu trösten oder kleine Gefälligkeiten zu übernehmen. Gegenüber Jakob zeigt Erna eine fast grenzenlose Geduld und Güte, selbst wenn es um Dinge geht, die für sie schmerzlich sind.
Die Autorin führte zum Anliegen ihres Fernsehspiels gegenüber der Zeitschrift “FF dabei” (Nr. 48/1984, Seite 30) aus:
“Mich hatte vor allem bewegt: Wo ist die Grenze zwischen Rücksichtnahme und Feigheit? Es ist ein schmaler Grat zwischen beiden. Und manchmal gibt es Situationen, da kann man Rücksichtnahme nicht mehr verantworten.”
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