Autor: Heinz Hall
Dramaturgie: Horst Enders
Szenenbild: Maria Rodewald/Karin Schmidt
Kamera: Harri Münzhardt
Regie: Norbert Büchner
SIE (Uta Schorn) und ER (Hans-Peter Thiele)
12.01.1982 I. PR. Erstausstrahlung; 13.01.1982 I. PR. WDHL; 24.10.1983 II. PR. WDHL; 31.12.1985 II. PR. WDHL.
Heinz Hall als Autor hatte sein Fernsehspiel frei nach Motiven aus dem Buch “War ich zu taktlos, Felix?” von Hildegard Maria Rauchfuss gestaltet.
Er, der Mann (Klaus-Peter Thiele), organisierte sich die Schlüssel zu ihrer Wohnung und wartete auf sie (Uta Schorn). Sie ist von Beruf Geigerin, besonders die Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy hat es ihr angetan. Er arbeitet als Monteur, und ein Anhänger der klassischen Musik ist er eher nicht.
Beide lernten sich vor einem Jahr im Sommer kennen, und irgendwo an der Ostsee hatten sie eine gemeinsame Nacht verbracht. Dann gingen beide ihrer Wege - eine Zufallsbekanntschaft oder ein Urlaubsflirt, bald vorbei. Doch beide behielten den anderen im Gedächtnis, irgend etwas hatte die beiden am anderen fasziniert. Sonst wäre es nicht zum erneuten Treffen in Leipzig gekommen.
Man spricht über dies und jenes, und es wird offenbar, dass in den Lebensauffassungen Unterschiede zu konstatieren sind. Diese müsste man durch gegenseitiges Aufeinanderzugehen und Kompromisse ausräumen, wenn man von da ab gemeinsam durchs Leben gehen wollte.
Doch was ist im Detail so differenziert zwischen ihnen? Vom Typ her ist er sachlich, geradeheraus, manchmal lakonisch. Sie ist sensibel und eigenwillig, romantisch vor allen Dingen. Und mit ihren Gefühlen und Gedanken, die sie äußert, sorgt sie bei ihm zu Zeiten für Verunsicherung, den sonst so Selbstsicheren.
Es kann auch sein, dass die so unterschiedlichen Berufe ihre Wirkung auf eine Annäherung haben. Also erfordert ein andauerndes Für- und Miteinander vorab ein tieferes Ergründen dieser ganzen Umstände. Er will für sich herausfinden, wer und wie sie real ist. Sie sucht beim großen “Romantiker”, den sie so sehr verehrt, nach Eigenschaften und Dingen, die ihre große Verehrung bedingen. Das hat in diesem Zweipersonenstück zur Folge, dass er in einigen Szenen des Fernsehspiels zu ihrem charmanten Mendelssohn mutiert, und auf diese Weise in eine Wechselwirkung zwischen Realität und Wunschbild eintritt, quasi eine “Doppelrolle” für ihn.
© 2009 - 24 fernsehenderddr.de | Lianne Flieher | Layout, HTML/CSS: MEHRBLICK, Matthias Ehrhardt. Programmierung, CMS: MEDIENKÖPFCHEN, Tino Riedel.