Dramaturgie: Hildegard Tetzlaff
Szenenbild: Joachim Bette
Kostüme: Elisabeth Lützenberg
Kamera: Rolf Bartmann/Rosemarie Sundt/Gerhard Leist/Martin Kayser
Inszenierung: Hans-Joachim Hildebrandt
Jefferson McCourtain (Gerhard Bienert), Corra, seine Frau (Marga Legal), Bert, Aufseher (Friedrich Teitge), Carlo de Loach, Friseur (Hans Knötzsch), Harvey, Farmer (Walter Richter-Reinick), Watson, Farmer (Fritz Schlegel), Bob Allan, Richter (Heinz Frölich), Mitch, Landarbeiter (Otto A. Buck), Lercy Luggit, Kraftfahrer (Egon Wander), Sonny, ein Zeitungsjunge (Hans-Jürgen Gruner), Katy Barlow (Sonja Schwarz), Narcissa Calhoun (Sybil Rares) sowie Hannelore Fabry und andere.
17.11.1957 Erstausstrahlung; 13.02.1958 WDHL; 29.05.1959 WDHL; 19.05.1960 WDHL.
Erskine Caldwell (1903-1987) veröffentlichte im Jahre 1940 den Roman “Trouble in July”, der unter dem Titel “Ein heißer Tag” in beiden deutschen Staaten bekannt wurde. Der Handlungszeitraum war das Jahr 1938, die Literaturkritiker äußerten sich zum Geschehen dieses Werks mit dem Satz: “…klinischer Bericht einer 24stündigen Negerjagd in den Südstaaten der USA”.
Das Fernsehspiel von Gerhard Rentzsch richtet zunächst den Fokus auf die bigotte Mrs. Calhoun (Sybil Rares), die eine Petition gegen die farbigen Mitbürger verfasst. Sie hatte Katy Barlow (Sonja Schwarz) mit einem schwarzen Jungen Mann zusammen gesehen und stellt nun die Behauptung auf, dieser habe Kathy Gewalt angetan. Sheriff Courtain (Gerhard Bienert) lehnt es allerdings ab, der Anzeige nachzugehen, das “Delikt” ist es ihm wohl nicht wert, oder sein Verhalten wird von ganz anderen Zielen bestimmt. Doch die weißen Farmer des Ortes sind so von Rassentrennung und Rassenhass besessen, dass sie die “Sache” nun in eigene Hände nehmen und in der Weise Lynchjustiz betreiben.
In Caldwells Roman wird geschildert, wie der Negerboy Sonny aufgeknüpft werden soll, weil er das heruntergekommene, weiße Mädchen Katy vergewaltigt habe. In Wirklichkeit war es aber die mannstolle Katy, die vergeblich versucht hatte, den Jungen zu verführen. Nun zeigt sie ihn wegen Vergewaltigung an, nachdem sie von einer fanatischen weißen Negerhasserin dazu angestiftet wurde.
Eine Chance gegen den weißen Mob hätte Sonny nur gehabt, wenn ihn der Sheriff unter Schutz gestellt hätte. In solchen Fällen zog es der Gesetzeshüter bisher vor, sich umgehend zum Fischen zu verflüchtigen, sobald er etwas von einer beginnenden Jagd auf Farbige hörte. Er will sich jeder Verantwortung entziehen und auf diese Weise gewährleisten, dass er zur nächsten Wahl genügend Stimmen erhält, um sein Amt zu erhalten. Doch in diesem Falle hatte er es zeitlich nicht mehr geschafft, sich zum Fischen abzusetzen, und nun taumelt er zwischen den Lynchkolonnen hin und her und will politisch sauber agieren. Am Ende ist er mitschuldig am Tod zweier Menschen: Sonny wird von den Rassisten erhängt und Katy wird gesteinigt, nachdem sie dem Mob offenbart, dass Sonny sie gar nicht berührt habe.
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