Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 17/1969, Seite 15; im Bild von links: Helga Göring und Angelica Domröse.
Autor: Gotthold Ephraim Lessing
Szenenbild: Erich Geister
Kostüme: Joachim Voelzke
Regie: Kurt Jung-Alsen
Emilia Galotti (Angelica Domröse), Odoardo Galotti, Emilias Vater (Martin Flörchinger), Claudia Galotti, Emilias Mutter (Helga Göring), Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla (Armin Mueller-Stahl), Marinelli, Kammerherr des Prinzen (Hans-Peter Minetti), Graf Appiani (Horst Schön), Gräfin Orsina (Inge Keller), Conti (Herbert Köfer), Camillo Rota (Heinz Scholz), Angelo (Gerhard Lau), Pirro (Heinz Behrens), Battista (Erhard Köster), Kammerdiener (Günter Ballier).
03.01.1967 Erstausstrahlung; 26.03.1967 WDHL; 10.07.1967 WDHL; 25.04.1969 WDHL; 19.01.1972 I. PR. WDHL.
Das Stück “Emilia Galotti” (Trauerspiel in fünf Aufzügen) schuf G.E. Lessing im Jahre 1772; am 13. März dieses Jahres wurde es am Herzoglichen Opernhaus in Braunschweig uraufgeführt (ohne die Anwesenheit Lessings). Es gilt als Drama der Aufklärung; die Liebe ist das zentrale Thema dessen, aber die Tragödie ist auch ein für die damalige Zeit hoch aktuelles und politisches Stück, weil der willkürliche Herrschaftsstil der Adligen darin kritisiert wurde und der aufgeklärten Moral des Bürgertums gegenübersteht.
Der absolutistisch herrschende Gonzaga, Prinz von Guastalla (Armin Mueller-Stahl), ist seit der ersten Begegnung mit Emilia Galotti (Angelica Domröse), einem Mädchen aus dem Bürgertum, so von ihr fasziniert, dass er sie unter allen Umständen zu seiner Geliebten machen will. Aus diesem Grund beauftragt er Marinelli, seinen Kammerherrn (Hans-Peter Minetti), die bevorstehende Hochzeit Emilias mit dem Grafen Appiani (Horst Schön) mit allen Mitteln zu verhindern. Graf Appiani wird auf dem Weg zur Hochzeit überfallen und von bezahlten Verbrechern getötet. Emilia selbst wird - angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit - auf das in der Nähe gelegene Lustschloss der Prinzen gebracht. An diesen Ort kommt auch Gräfin Orsina (Inge Keller), die ehemalige Mätresse des Prinzen. Da sie von Gonzaga enttäuscht wurde, will sie Emilias Vater (Martin Flörchinger) überreden, den Grafen Appiani zu rächen, in dem er den Prinzen ersticht. Doch Odoardo ist zögerlich, er hofft auf die Rache Gottes. So ersinnt Marinelli eine weitere Intrige, in dem er vorgibt, dass Emilia in der Obhut des Prinzen bleiben solle, weil das bisherige Geschehen erst durch ein Gericht untersucht werden müsse. Emilia provoziert ihren Vater und fordert ihn auf, sie zu töten, weil sie sonst befürchten müsse, dass sie den Verführungskünsten Gonzagas nicht widerstehen könne. Darauf hin ersticht Odoardo seine Tochter, um ihre Unschuld zu schützen. Tief erschüttert stellt er sich danach der Gerichtsbarkeit des Prinzen, sieht sich aber letztlich gegenüber Gott in der Verantwortung.
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