Autor: Carl Strenheim
Szenenbild: Hans Havemann
Kostüme: Tamara Schramm-Bansen
Bildregie: Ernst Gladasch
Inszenierung: Fritz Bornemann
Heinrich Krull, Oberlehrer (Horst Koch), Fanny Krull, seine zweite Frau (Ruth Friemel), Lydia Krull, seine Tochter aus erster Ehe (Käte Koch), Elsbeth Treu (Lotte Meyer), Alfons Seidenschnur, Fotograf (Manfred Zetzsche), Emma (Marianne Epheser), Notar Dettmichel (Roland Richter).
14.05.1961 Erstausstrahlung
Diese Komödie von Carl Sternheim (1878-1942) wurde am 24.11.1911 am Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt und nun zum zweiten Mal ins Programm des DFF übernommen. Sie zeichnet sich, wie andere Komödien Sternheims, durch Treffsicherheit und Wirksamkeit aus. Mit seinen Mitteln durchdringt der Dichter die Wilhelminische Ära und legt mit den Möglichkeiten der Satire das Wesen der damaligen gesellschaftlichen Zustände, speziell deren Scheinmoral und Überlebtheit, offen.
Oberlehrer Heinrich Krull (Horst Koch) und seine junge Frau Fanny (Ruth Friemel), mit der Krull die für ihn zweite Ehe verbindet, kehren gerade von ihrer Hochzeitsreise zurück. Heinrich sieht sich nun vor einer schwierigen Aufgabe stehen, denn Fanny hatte ihm in den letzten Tagen klar gemacht, dass es für eine glückliche Ehe unabdingbar sei, dass in ihrem Haushalt die Vorherrschaft von Krulls Tante, Elsbeth Treu (Lotte Meyer), gebrochen werden müsse. Fanny setzt dazu ihre reichlich vorhandenen weiblichen Reize ein, um den Einfluss der Tante zurückzudrängen. Damit scheint die junge Frau vorab Erfolg zu haben, doch Krull ist sehr wohl bewusst, dass Elsbeth über eine “schärfere Waffe” als Fanny verfügt, denn sie hat schließlich ein Erbe von 140000 Mark zu hinterlassen, wenn sie der Allmächtige zu sich in den Himmel ruft. Und gerade in den bevorstehenden Tagen will die Tante ihr Testament zu Papier bringen lassen. Krull muss dazu im Auftrag der Tante die Staatspapiere zählen, in denen das hohe Kapital steckt. Danach werden die wichtigen Dokumente wieder in einer Kassette verwahrt. Krull ist hin und her gerissen und weiß sich nicht anders zu helfen, als dass er dem Tantchen verspricht, den Übermut seiner Gattin zu zügeln und den gehörigen Respekt für sie im Hause zu wahren. Gegenüber Fanny aber gibt er vor, dass er die Tante in die Schranken gewiesen habe. Dieses Lavieren verschafft Heinrich aber nur eine kurze Atempause …
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