Szenenbild: Eberhard Keienburg
Regie: Peter Kupke
Kostyljow, Herbergswirt (Gerd Funk), Wassilissa, seine Frau (Heide Kipp), Natascha, ihre Schwester (Regine Albrecht), Medwedjew, Onkel der beiden (Joachim Pape), Wassja Pepel (Joachim Schönitz), Klestsch, Schlosser (Jürgen Gosch), Anna, seine Frau (Renate Usko), Nastja, ein Mädchen (Sonja Hörbing), Kwaschnja, ein Hökerweib (Siglinde Grunwald), Bubnow, Mützenmacher (Günter Ringe), Baron (Hermann Beyer), Satin (Klaus Schleiff), Schauspieler (Winfried Glatzeder), Luka, ein Pilger (Thomas Langhoff), Aljoschka (Eckhard Becker), Schiefkropf (Jörg Gillner), Hassan (Günter Zschäckel), Reviervorsteher (Dieter Schindelhauer) und andere.
21.07.1971 II. PR. Erstausstrahlung
“Nachtasyl” gilt als das bekannteste und erfolgreichste Schauspiel des berühmten russischen Dichters Maxim Gorki (1868-1936). Im Jahre 1902 wurde es am Moskauer Künstlertheater unter der Regie von Konstantin Stanislawski uraufgeführt.
Die Handlung des Dramas führt in das Russland der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zurück und spielt in einer der zahlreichen russischen Provinzstädte. Ort der Geschehnisse ist ein Elendsquartier; Besitzer dessen ist der 54jährige Michail Iwanowitsch Kostyljow (Gerd Funk), verheiratet ist er mit der 26jährigen Wassilissa (Heide Kipp). Beide vermieten einen schäbigen Kellerraum an gescheiterte Exstenzen unterschiedlicher Herkunft.
Am Beginn des Dramas - es ist am Morgen und die Bewohner der Elendsunterkunft sind gerade aufgestanden - steht eine Streit, bei dem der Baron (Hermann Beyer) die Prostituierte Nastja (Sonja Hörbing) verspottet, weil sie in einem Liebesroman liest und vielleicht von der großen Liebe träumt, und zwei andere, Klestsch (Jürgen Gosch) und Bubnow (Günter Ringe), treiben ihren Spott mit der Kwaschnja (Siglinde Grunwald), in dem sie sie auffordern, doch wieder zu heiraten.
Dann beginnen alle ihr “Tagewerk”, einige gehen auf den Markt, um etwas Essbares aufzutreiben, andere tauschen sich boshaft darüber aus, wer ihre “Behausung” ausfegen soll, und Satin (Klaus Schleiff) und der alkoholabhängige Schauspieler (Winfried Glatzeder) machen sich auf den Weg, um sich irgendwo zu betrinken.
Auch ein neuer Mitmieter des Nachtquartiers betritt die Szene, es ist Luka (Thomas Langhoff), ein gutmütiger alter Pilger. Mit einigen Leuten aus dem Asyl freundet er sich an, mit der bösartigen Wassilissa gerät er in Streit.
Doch Luka ist ein Reisender. Und die Konsequenzen, die sich aus der Begegnung zwischen ihm und den Menschen in der Notunterkunft ergeben, sind von Widersprüchen geprägt. Was hinterlässt er den anderen, wenn er wieder seines Weges geht? Ist es Unbehagen, Furcht oder sogar ein stiller Aufruf zum Widerstand gegen die Gegebenheiten? Für viele der hier Verbleibenden ist es nicht einfach zu verstehen, in welcher Lage sie sich befinden, und der Pilger hat sie in dieser Hinsicht nicht vorangebracht.
Der Deutsche Fernsehfunk realisierte diese TV-Produktion mit der Übertragung einer Aufführung des Stücks aus dem Hans-Otto-Theater, Potsdam.
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