Szenenbild: Karin Schmidt
Kamera: Harry Valek
Regie: Thomas Langhoff
Iphigenie (Ruth Reinecke), Thoas, König der Taurier (Immanuel Seilkopf), Orest (Detlef Bierstedt), Pylades (Werner Stempel), Arkas (Uwe Manske).
18.06.1977 II. PR. Erstausstrahlung; 19.03.1979 I. PR. WDHL; 23.03.1981 II. PR. WDHL.
Goethe (1749-1832) fand die Ausgangspunkte für sein Werk in der griechischen Antike: die Sage von Iphigenie, die von ihrem Vater Agamemnon der Göttin Diana geopfert worden war, um einen Kriegsvorteil zu erreichen - zuzuordnen dem Mythenkreis um den Trojanischen Krieg. Goethe wollte mit der Dramatisierung dieses Stoffs vornehmlich das Humanitätsideal befördern. Es ist der vollkommene Mensch, der hier als Individuum in Erscheinung tritt, das hohe sittliche Ansprüche an sich selbst stellt und in einer von derartigen hohen sittlichen Normen bestimmten Gesellschaft realisieren will. Iphigenie (Ruth Reinecke) begehrt gegen die alte, gesellschaftlich überholte Vorstellung von einem nicht beherrschbaren, blind waltendem Schicksal auf. Der Mensch muss selbst Entscheidungen im Interesse der Menschen fällen, er allein ist verantwortlich für das, was er in der Gegenwart tut.
Diesem Grundanliegen des Werks wollte das DDR-Fernsehen mit einem Studiogastspiel der Staatlichen Schauspielschule Berlin entsprechen. Zu dieser speziellen Konstellation schrieb die Zeitschrift “FF dabei”, Nr. 25/1977, Seite 29:
“Für ihre hervorragenden schauspielerischen Leistungen erhielten Ruth Reinecke als Iphigenie und Immanuel Seilkopf als Thoas den Kritikerpreis der ‘Berliner Zeitung‘. Regisseur Thomas Langhoff erarbeitete mit Studenten der Staatlichen Schauspielschule Berlin Goethes ‘Iphigenie auf Tauris’. Langhoff untersuchte den Text des Stücks auf seinen informativen Gehalt, schob das deklamatorische Pathos beiseite und legte so den humanistischen Gehalt des Dramas frei. Das DDR-Fernsehen stellt diese Inszenierung als Studiogastspiel zur Diskussion.”
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