Deutsch von Barbara Kulenkampff und Thomas Martin
Fernsehredaktion: Karin Freitag
Bühne und Kostüm: Manfred Grund
Musik: Rainer Böhm
Kamera: Bernd Müller
Fernsehregie: Margot Thyrêt
Rosario (Christine Gloger), Jimena (Kirsten Block), Olga (Ruth Glöss), Aurora (Angelika Waller) und Aufseher (Ralf Kober).
15.09.1987 II. PR. WDHL.
In dem Stück von Jorge Diaz (1930-2007), einem spanisch-chilenischen Dramatiker, ging es nicht schlechthin um den Verlauf nur einer Nacht, es ging sinnbildlich um die dunklen Schatten, die mit der Herrschaft des Pinochet-Systems über Chile herein gezogen waren.
Das Werk war ein Hohelied auf die chilenischen Frauen, die sich gegen dieses faschistische Regime wandten, und zugleich ein Plädoyer für ein menschenwürdiges Leben der Bewohner der Erde.
Vier dieser Frauen stehen im Mittelpunkt der Handlung. Es sind vier Frauen, die die Pinochet-Leute ins Gefängnis verbannt haben, weil sie sich auf ihre Weise in den Widerstand einreihten. Das sind Olga (Ruth Glöss), der man unter der Folter ein Geständnis entlockte, Aurora (Angelika Waller), eine berühmte Schauspielerin, Rosario, die Lehrerin, und schließlich die hoch schwangere Jimena (Kirsten Block). Alle vier hatten die Häscher Pinochets aus ihrem Leben herausgerissen und hinter Gitter verbracht, obwohl sie nur eines wollten: das Recht, ein Mensch zu sein.
Nun bringt man ihnen Handtücher und Seife, um damit eine soziale Verbesserung für die Insassinnen vorzugaukeln. Angeblich habe sich eine Menschenrechtskommission angekündigt, die das Gefängnis aufsuchen wolle. Handtücher und Seife wurden schon oft verteilt, aber gekommen ist niemand. Und letztlich hätten mögliche Besucher oder Kontrolleure nach einer Zeit diese Frauen nicht mehr in ihren Zellen angetroffen, denn ihr Schicksal in dieser langen Nacht über dem Land Chile glich vielen anderen: irgend wann waren sie auf geheime Weise verschwunden, und sie existierten einfach nicht mehr.
Das Fernsehen der DDR präsentierte das Stück mit einem Studiogastspiel des Berliner Ensembles.
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