Foto: Waltraut Denger; “FF dabei”, Nr. 51/1969, Seite 5; Im Bild: Peter Borgelt als Parteisekretär Queck.
Dramaturgie: Wenzel Renner
Szenenbild: Manfred Glöckner
Kamera: Winfried Kleist
Musik: Helmut Nier
Drehbuch und Regie: Manfred Mosblech
Jan Trautwein (Herbert Köfer), Vera Meinhardt (Lissy Tempelhof), Friedo Wander (Peter Reusse), Paul Hüsung (Harry Hindemith), Professor Heinrich Liebermann (Adolf-Peter Hoffmann), Waldemar Kuhlgraf (Hans Hardt-Hardtloff), Jochen Queck, Parteisekretär (Peter Borgelt), Bärbel Trautwein (Heidi Pfanne-Weigelt), der alte Mikosch (Hermann Wagemann), Rudi Mikosch (Willi Neuenhahn), Onkel Harry (Gerhard Lau), Tante Riebold (Aggi Riess), Helga (Rosemarie Stock), Sascha (Klaus Bergatt), Sonja (Renate Heymer), Udo (Siegfried Fiedler), sowjetischer Leutnant (Klaus Jürgen Kramer), Spaziergängerin (Maika Joseph), Jungingenieur (Hansgerd Sonnenburg), junge Frau (Gisela Büttner) und Uwe Karpa.
01.01.1970 I. PR. Erstausstrahlung; 24.01.1970 II. PR. Wiederholung
“Staub und Rosen” war der zweite Fernsehfilm aus der Reihe “Café an der Hauptsstraße”; vorangegangen war als erste TV-Produktion der genannten Reihe “Sehnsucht nach Sabine” (EA: 13.04.1969). Die von Walter Baumert erdachten Bauteile einer “wirkungsvollen Fernsehdramatik” sollten mit weiteren vier bis fünf Streifen der gleichen Machart fortgesetzt werden und das neue, aktuelle Leben der DDR-Bürger widerspiegeln. Handlungsort sollte jeweils eine mittlere Stadt der DDR sein. Unabhängig davon, dass die genannte, konzipierte Anzahl solcher Filme nie erreicht wurde, muss festgestellt werden, dass in den ersten beiden Filmen zu viel idealisiert wurde, also kamen Ereignisse mit diversen politischen Aussagen auf die Bildschirme, die hohen SED-Genossen gefallen konnten, die Realität aber wurde weitestgehend verfehlt. Das bezeugen die wenige Zeit danach von Honecker veranlassten Korrekturen an dem von Ulbricht eingeschlagenen Weg, in bestimmtem Ausmaß, die Ereignisse vom Herbst 1989 und die dann möglichen Analysen, was wirklich in der DDR geschah, wie das Leben der Bevölkerung real war, was der Sozialismus leisten und nicht leisten konnte, in überzeugender Manier. Gerade die Phrase von der sozialistischen Menschengemeinschaft, die auch in “Staub und Rosen” strapaziert wurde, spielte selbst für die SED-Strategen in den 70er Jahren keine Rolle mehr. Und auch die in den 60er Jahren von der Partei immer wieder beschworene wissenschaftlich-technische Revolution, das sprunghaft nach oben steigende Niveau der sozialistischen Wirtschaft, verschwand in der Versenkung. Wissenschaftlich-technischer Fortschritt hieß dann die “richtige” Bezeichnung für die betreffenden Prozesse der sozialistischen Gesellschaft.
In “Staub und Rosen” ist es eine automatische Taktstraße, die der Hauptfigur des Films - Jan Trautwein (Herbert Köfer) - kurz vor dem 60. Geburtstag ein Problem beschert, weil damit sein Produktionsbereich quasi überflüssig wird. Er selbst geht davon aus, dass ihm für die entsprechenden Umstellungsprozesse die notwendigen Kenntnisse fehlen werden. So will er dem Ganzen aus dem Wege gehen und für den bekannten “Rosenprofessor” arbeiten, der Jans Fähigkeiten als Züchter zu schätzen weiß. In dieser Situation sind es aber seine Genossen der SED, die ihm “überzeugend” begreiflich machen, wie nötig seine hoch geachtete Persönlichkeit im Werk gebraucht wird.
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