Aus dem Polnischen übertragen von Kurt Harrer
Deutsche Fassung des Stücks: Paul Mochmann
Einrichtung für das Fernsehen: Martin Reinhardt
Bühnenbild: Wilhelm Hanusch
Fernsehregie: Ruth Heucke-Langenscheidt
Inszenierung: Walter Niklaus
Frau Dulska (Hede Larsen), Herr Dulski (Alfred Nicolai), Zbyczko Dulski, ihr Sohn (Reimar Johannes Baur), Hesia und Mela, ihre Töchter (Annelene Hischer/Ruth Glöß), Frau Juliasiewicz, geborene Dulska (Ursula Lochner), eine Mieterin (Ursula Wagner), Hanka, Dienstmädchen (Ilse Strambowski).
19.09.1955 Erstausstrahlung; 19.10.1955 Wiederholung
Das Fernsehzentrum Berlin präsentierte die Aufführung des Stücks von Gabriela Zapolska (1860 - 1912) mit einem Gastspiel des Stadttheaters Cottbus. Uraufgeführt wurde es am 15. Dezember 1906 in Krakau.
Es ist die Zeit der Wende vom 19. zum 20 Jahrhundert; Handlungsort: die südpolnische Stadt Krakau. Stechpalmen, Plüschmöbel und muffige Fenstervorhänge bestimmen den Salon der Frau Dulska (Hede Larsen) und lassen deren Familienmitglieder nahezu ersticken. Die Dulskis sind Bürgerliche, die mittels Geiz und Raffgier einen ansehnlichen Besitz zusammengetragen haben. Das Familienoberhaupt ist die verknöcherte Frau Dulska, die es gewöhnt ist, den halben Tag im abgetragenen Negligé in der Wohnung herumzurennen und Unruhe zu stiften. Sie tyrannisiert die Bewohner ihres Hauses und kassiert mit Härte die Mieten ein. Ihr Mann (Alfred Nicolai) ist ein alternder Beamter, der nichts zu sagen hat und zufrieden ist, wenn er täglich ein paar Heller für seine Bedürfnisse erhält und selbige im Kaffeehaus befriedigt. Deren Sohn Zbyczko (Reimar Johannes Baur) versucht ebenso, der Enge dieses Elternhauses so oft wie möglich zu entfliehen. Sein Umfeld hat ihn zum Zyniker und bedenkenlosen Genießer werden lassen, der so manche Nacht in zweifelhaften Etablissements verbringt. Dabei häuft er Schulden an, achtet nicht auf seine Gesundheit und schadet dem Ruf der als ehrbar bekannten Familie Dulski. Doch die Wahrung dieses guten Rufs - das ist es, was Frau Dulska in Angesicht des unwürdigen Verhaltens ihres Sohnes große Sorgen macht. Denn was wäre, wenn sich das Söhnchen bei einer dieser “Lust-Damen” eine Krankheit holt? Aber Frau Dulska glaubt zu wissen, wie sie seinem gefährlichen Treiben ein Ende bereiten kann. Sie hat sehr wohl bemerkt, dass Zbyczko ein Auge auf das derb-gesunde Mädchen Hanka (Ilse Strambowski) geworfen hat, das bei Familie Dulski als Dienstmädchen tätig ist. Deshalb begünstigt sie die Versuche ihres Sohns, sich das Mädchen gefügig zu machen - ganz ohne moralische Bedenken! Und die sich als fromme Christin gebenden Frau Dulska hat selbst dann keine Skrupel gegenüber den “Aktivitäten” ihres Sohnes, als ihre beiden halbwüchsigen Töchter (Annelene Hischer/Ruth Glöss) zu (heimlichen) Zeuginnen der Liebesspiele zwischen Zbyczko und Hanka werden.
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