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BLAUE BOLL, DER (1988)

Fernsehaufführung eines Dramas von Ernst Barlach

Bühnenbild und Kostüme: Eberhard Keienburg
Kamera: Bernd Müller
Musik: Uwe Hilprecht
Fernsehredaktion: Karin Freitag
Fernsehregie: Margot Thyrêt
Inszenierung: Rolf Winkelgrund

Personen und ihre Darsteller:

Gutsbesitzer Boll (Kurt Böwe), Frau Boll (Elsa Grube-Deister), Grete Grüntal (Jutta Wachowiak), ihr Mann (Thomas Neumann), Otto Prunkhorst (Rolf Ludwig), Schuster Holtfreter (Horst Hiemer), Uhrmacher Virgin (Lothar Förster), Bürgermeister (Volkmar Kleinert), Elias (Peter Borgelt), seine Frau Doris (Annelene Hischer), Herr (Reimar Johannes Baur) und andere.

Sendedaten:

22.10.1988 II. PR. Erstausstrahlung

Inhalt:

Der Bildhauer, Schriftsteller und Zeichner ernst Barlach (1870-1938) publizierte dieses Stück im Jahre 1926, es war sein sechstes Drama.
Im Mittelpunkt dieses Werks steht der Gutsbesitzer Kurt Boll (Kurt Böwe), eine charakterstarke Persönlichkeit, die aber zum übermäßigen Essen und Trinken neigt, womit er oft eine blaue Gesichtsfarbe annimmt und deshalb der “Blaue Boll” genannt wird.
In der Handlung des Dramas begibt sich Boll samt Frau Martha (Elsa Grube-Deister) in eine Kleinstadt, um einige Besorgungen zu machen. Zudem ist man im Anschluss daran mit dem Gutsbesitzer Prunkhorst (Rolf Ludwig) zum gemeinsamen Essen verabredet. An diesem kühlen, nebligen Morgen begegnet Boll Grete Grüntal (Jutta Wachowiak), einer einfachen Frau, die ihn mit ihrem Auftritt zum nachdenken über sein eigenes Leben animiert. Grete selbst hat trübe Absichten: sie will sich und ihre drei Kinder töten. Das Gift, das sie dazu benötigt, erbittet sie von Boll., der dies allerdings nicht beschaffen kann.
In einem Gästezimmer des Hauses, dass dem mysteriösen Elias (Peter Borgelt) gehört, und in dem sich Grete zurückgezogen hat, erkennt sie die Verwerflichkeit ihrer beabsichtigten Tat. Boll betritt die Szene und kann die inzwischen ohnmächtig gewordene Grete retten. Im Angesicht dieses guten und mit Erfolg gesegneten Akts ist Boll nun lebensfroh und sieht sich als Mensch gewandelt.
Das Fernsehen der DDR präsentierte dieses Stück mit der Inszenierung der Kammerspiele des Deutschen Theaters Berlin. Die Zeitschrift “FF dabei”, Nr. 43/1988, Seite 29, führte dazu aus:
“Gar merkwürdigen Figuren begegnet der Gutsbesitzer Boll (Kurt Böwe) bei seinem Besuch im mecklenburgischen Städtchen Sternberg: Dem Schuster Holtfreter, dem ei Bein weggelaufen ist, einem fanatischen Uhrmacher, einem Schweinehirt, einem Gastwirt, von dem man glaubt, es sei der Teufel, und einem Herrn, über den man munkelt, das sei der Herrgott persönlich. Boll steht am Kreuzweg seines Lebens, als er auf Grete (Jutta Wachowiak), genannt die Hexe von Parum, trifft. Ernst Barlach, mit seinem dramatischen Werk kaum bekannt, nahm im Drama ‘Der blaue Boll’ das faustische Thema von der Menschwerdung auf. Die Inszenierung des Deutschen Theaters Berlin steht nun im Fernsehtheaterspielplan aus Anlass des 50. Todestags des Bildhauers und Schriftstellers Ernst Barlach.”

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