Deutsch von Ingeborg Schröder
Fernsehbearbeitung: Friedhold Bauer
Szenenbild: Herbert Michel
Kostüme: Margarete Salow
Musik: Hans Dieter Hosalla
Regie: Uta Birnbaum
Hannes (Michael Gerber), Zauberin (Eva Weißenborn), Stacheline (Micaela Kreißler), Stiefel (Dieter Mann), Elimar (Horst Hiemer), Maria (Gabriele Gysi), Moll (Walter Lendrich), Dur (Hans Recknagel).
20.11.1973 I. PR. Erstausstrahlung; 21.11.1973 I. PR. Wiederholung.
Der sowjetische Dramatiker Lew Jefimowitsch Ustinow (1923- 2009) verfasste dieses Stück im Jahre 1968 (Originaltitel: Botschka meda). In diesen wie in anderen Vorlagen appelliert er an die Zuschauer, sich für die Erhaltung humanistischer Werte einzusetzen. Das Wunderbare - im Sinne von Märchenwunder - daran ist die Darstellung einer überhöhten Wirklichkeit und nicht einer Gegenwelt zur Realität.
Im Märchenspiel “Das Honigfass” wird zunächst, wie in anderen Märchen auch, die Konfrontation zwischen Gut und Böse transparent. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Schmied Hannes (Michael Gerber), der für seine guten Taten zugunsten der armen Leute von einer Zauberin (Eva Weißenborn) belohnt wird: sein Honigfass ist immer prall gefüllt. Doch durch letzteres ergibt sich auch Negatives, denn Hannes erscheint die Welt nun heil und harmonisch zu sein. Und daraus folgert er, dass nicht die Machthaber, also der Diktator Stiefel (Dieter Mann) und dessen Tochter Stacheline (Micaela Kreißler), im Unrecht sind, sondern die Menschen, die gegen selbige aufbegehren. So wird ein früherer Kämpfer selbst zu einem Unterdrücker oder zumindest deren Mitläufer, und verlobt sich sogar mit Stacheline. Allein durch die List des Mädchens Maria (Gabriele Gysi), die ihm in den Honig einen Löffel voller Teer einmischt, wird Hannes endlich wieder klaren Verstandes und orientiert nun sein Handeln auf das Wohl der Unterdrückten: an Stelle des verhafteten Fischers Elimar (Horst Hiemer) kämpft er gegen den Volksfeind Stiefel und zwingt diesen in die Knie. So werden der Diktator und dessen Tochter gestürzt, und dem Beginn eines neuen, humanitären Zusammenlebens der Menschen steht nichts mehr im Wege.
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