Autor: Armin Müller nach der Vorlage von Viktor Smirnow
Dramaturgie: Ottomar Lang
Szenenbild: Gerhard Kulosa
Kamera: Harri Münzhardt
Musik: Wolfgang Pietsch
Regie: Gerd Keil
Kommissar Skodorenko (Dieter Franke), Alexej (Gunter Schoß), Schaweikin (Heinz Scholz), Briefträger Saizew (Reimar Johannes Baur), Anna Kowalzewa (Carola Braunbock), Postvorsteher (Siegfried Meyer), der Doktor (Erhard Köster), der Zweite (Manfred Kranich), der Lange (Edgar Külow) und der Milizionär (Jürgen Juhnke).
14.07.1973 II. PR. Erstausstrahlung; 24.07.1978 I. PR. Wiederholung
Es gibt einen neuen Fall für die sowjetischen Kriminalisten um Kommissar Skodorenko (Dieter Franke): In einer Datsche wurde ein Mann tot aufgefunden; offenbar hatte er das Schloss derselbigen aufgebrochen, um ins Haus zu gelangen, und dann war “irgend etwas” mit ihm passiert. Der Besitzer des allein stehenden Hauses war tagsüber aber nicht zu Hause, er hatte in den fraglichen Stunden zu diesem Todesfall an einer Sitzung in seinem Betrieb in der Stadt teilgenommen.
Der Tod des Einbrechers musste erst vor kurzem eingetreten sein, da die Leiche noch nicht kalt war. Die Miliz konnte aber schnell ermitteln, dass es sich bei dem Toten um eine Person handelt, nach der gefahndet wurde, da er aus einem Gefängnis geflohen war.
Nun lag er vor den Kriminalisten, seine Beine waren ungeschickt verrenkt, der ganz Körper schien auf eine Weise verkrampft zu sein - hier hatte der Tod wirklich kein würdiges oder friedliches Aussehen, wie man es von natürlichen Todesfällen kennt. Der Arzt, der den Tod des Mannes betätigte, konnte dies aufklären und sprach von einer “Typischen Anoxie”. Und für die medizinischen Laien fügte er hinzu, dass diese Anoxie oder Atemnot ohne Zweifel durch die Einwirkung der stark giftigen Blausäure hervorgerufen worden sein muss. Der Doktor mutmaßte, dass der Mann möglicherweise das Zehnfach der Dosis zu sich genommen hatte, was ohnehin zum Eintritt des Todes gereicht hätte.
Die Kripo muss in Anbetracht dieser sehr intensiv und intelligent ermitteln, um das Rätsel um das Gift und damit dem Tod dieses Mannes zu lösen.
Anmerkung der Redaktion:
Mit Gründung der DDR bis in die Mitte er 1980er Jahre hinein gab es ein von der SED geprägtes Schlagwort: “Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!” Dies wurde auch zur Maxime, was die Sowjetliteratur und den Sowjetfilm betraf. Das “Überangebot” an diesbezüglichen Werken und Möglichkeiten war so erdrückend, dass man auf diese Weise bei einem Großteil der DDR-Bevölkerung das Gegenteil erreichte: nur widerwillig, oftmals in Pflichtveranstaltungen, wurde die Sowjetkunst konsumiert, und die von der Partei gewünschten nachhaltigen politisch-ideologischen Wirkungen wurden nicht erreicht. Erst mit der Machtübernahme Gorbatschows und seiner “Perestroika” und “Glasnost” der späten 1980er Jahre änderte sich das Bild, weil nun mit der Sowjetkunst und vielen Informationen aus dem “Bruderland” Realitäten vermittelt wurden, wie man sie vorher nicht kannte, nun wurden Wahrheiten ausgesprochen, zum Beispiel über den Nichtangriffspakt, den Hitler und Stalin geschlossen hatten, oder die sowjetischen Säuberungsaktionen, durch die in den 1930er und 1940er Jahren viele Sowjetmenschen, aber auch Deutsche, zu Tode kamen. Die Führungsspitze der SED, die diese Wahrheiten nicht zur Kenntnis nehmen wollte und an ihren Dogmen festhielt, reagierte auf diese “Wendungen” unter anderem damit, dass man sowjetische Presseerzeugnisse wie die Zeitung “Sputnik” in der DDR verbot …
Was allerdings die literarische Vorlage für diese TV-Produktion des DDR-Fernsehens anbetrifft, muss man m. E. anmerken, dass der Autor Viktor Smirnow mit “Der Tod aus der Flasche” eine sehr spannende, unterhaltsame Kriminalerzählung geschrieben hatte - genauso lesenswert, wie die anderen fünf Krimis, die im gleichen Erzählband im Verlag Volk und Welt 1971 editiert wurden - in dem Fall also eine literarische Empfehlung, ganz ohne SED-Ideologie!
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