Foto: “FF dabei”, Nr. 21/1981, Seite 27; im Bild: Joachim Ruczynski und Helga Kapelle-Weiß
Aufführung des Stücks durch das Theater Meiningen in der Fassung des Berliner Ensembles
Ausstattung: Rudolf Krumm
Kamera: Harri Münzhardt
Musik: Hanns Eisler/Horst Rey
Fernsehregie: Margot Thyret
Inszenierung: Fred Grasnick
Karl Hörder (Carl Mau), Maria Hörder (Helga Kapelle-Weiß), Johannes Hörder (Joachim Ruczynski), Josef Nohl (Heinz Viehrig), Gerhard Nohl (Ulrich Kunze), Anna Nohl (Rosemarie Kühl), Major von Trenk (Mathias Kunze), Elvira von Trenk (Helli Ohnesorge), Oberstleutnant von Quabbe (Albert R. Pasch), der General (Günther Gabriel), russischer Fürst (Wolfgang Dietrich), Xaver Maria Oberkofler (Johannes Jendrollik), ein Kriegsberichter (Hans-Joachim Rodewald), drei Panzerleutnants (Klaus Birkefeld/Gerald Faika/Bernd Sölzer), Panzerleutnant von der Front (Helge Lang), zwei Panzerfahrer (Uwe Heinrich/Hermann Kirchner), Kommandeur der Roten Armee (Jürgen Juhnke) und andere.
22.05.1981 II. PR. Erstausstrahlung; 11.10.1983 II. PR. Wiederholung.
Das Stück von Johannes R. Becher (1891-1958) wurde in der DDR auch als humanistisches Bekenntnis von großer dichterischer Kraft benannt. Er schrieb es Ende 1941, als die deutschen faschistischen Truppen nur noch hundert Kilometer vor Moskau standen. Becher, der sich in dieser Zeit als Emigrant in der Sowjetunion befand, bekannte sich dort nachdrücklich zu einem besseren Deutschland und zu den fortschrittlichen Menschen, die sich dafür einsetzten. Sein Bekenntnis galt aber auch den Deutschen, die sich in Anbetracht der grausamen Verbrechen der Faschisten von den “Nazi-Herrenmenschen” abwandten und sich den Mördern von da an verweigerten. Becher schildert in dieser Richtung das Schicksal des Gefreiten Johannes Hörder (Joachim Ruczynski), quasi der “unbekannte Soldat” im Zweiten Weltkrieg. Er ist ein intelligenter junger Mann, Sohn eines SS-Obergruppenführers. Für seine Verdienste im Krieg wurde Johannes zwar mit dem “Ritterkreuz” ausgezeichnet, aber im Angesicht der Grauen des Krieges wünscht er sich alsbald nichts Sehnlicheres als den Frieden. Und trotz des Umfeldes empfindet Johannes noch als Mensch. Bald unerträglich sind für ihn das Tun und Denken, mit denen er an der Front, aber auch im Elternhaus konfrontiert wird. Er kann nicht mehr anders, als sich gegen all das Unsägliche zu wehren. Schließlich wird er von den Nazis auf die Probe gestellt: er soll sich an der Hinrichtung von Partisanen beteiligen; diesem Befehl verweigert er sich und wird deshalb von den Faschisten ermordet.
Das Theater in Meiningen inszenierte dieses Stück aus Anlass des 90. Geburtstags von Johannes R. Becher.
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