Foto. Progress-Filmprogramm, Nr. 3/1962, Titelfoto; im Bild: Christina Bendz und Philippe Mory.
Produktionsfirma: Port-Royal Films, Paris, 1959
Szenarium: Michel Drach/Eric Ollivier nach einer Vorlage von Fred Kassak
Kamera: Jean Tournier
Musik: Eric Dixon/Kenny Clarke
Schnitt: Genevieve Winding
Regie: Michel Drach
Philippe Valence (Philippe Mory), Margaretha Lundal (Christina Bendz), Madame Courtalès (Hella Petri), Monsieur Courtalès (Albert Gilou), der Kommissar (Marcel Cuvelier), der Inspektor (Robert Lolliot), der Verleger (Frédéric O’Brady).
06.07.1974 I. PR. Erstausstrahlung; 31.03.1976 II. PR. Wiederholung.
Im Mittelpunkt dieses Streifens von Michel Drach steht Philippe Valence (Philippe Mory), ein Farbiger. Geschildert wird sein schwieriges Leben in der Großstadt Paris.
Natürlich, Philippe hat ein Dach über dem Kopf, aber es ist eine armselige Unterkunft: Wenn es regnet, läuft das Wasser die Wände herunter, und Licht gibt es nur durch eine schmale Luke. Am Tage muss er sein “Heim” noch an einen anderen abtreten, um die Miete bezahlen zu können.
Philippe ist Student an der Sorbonne. Um seinen Leben finanzieren zu können, läuft er manchen Tages für ein Mineralwasser Reklame, am Abend führt er die unterschiedlichsten Besucher durchs Wachsfigurenkabinett. Bei letzterem - unter Leuten also - fühlt sich Philippe am wohlsten, denn zu Hause wird er wieder mit seiner fast unerträglichen Einsamkeit konfrontiert, die ihm die Aussichtslosigkeit seines Lebens vor Augen hält. Das Gefühl, ein Ausgestoßener zu sein, bereitet ihm nahezu körperliche Schmerzen.
Einen Einschnitt in dieses triste Dasein könnte die Bekanntschaft mit der hübschen Schwedin Margaretha (Christina Bendz) sein; Philippe hatte sie bei ihrem Besuch bei den Wachsfiguren kennen gelernt, und wenn sie sich nun gemeinsam unter die vielen Leute auf den Pariser Straßen mischen und ausgedehnte Spaziergänge unternehmen, überkommt Philippe ein wahres Glücksgefühl und Paris fühlt sich gar nicht mehr so schrecklich an.
Margaretha selbst ist Kindermädchen bei der Pariser Familie Courtalés. Wie es der Zufall will, vermittelt der Hausherr aufstrebende Autoren an einflussreiche Verleger. Und da Philippe alle seine positiven wie negativen Erlebnisse niedergeschrieben hat, konnte das Mädchen sein Manuskript an Monsieur Courtalés weitergeben. Dessen Meinung dazu: diese Vorlage wird ein Erfolg, denn dunkle Hautfarbe sei derzeit (literarisch) angesagt. Doch ist es das, was Philippe wollte? Schwarze Schriftsteller seien Mode! Das hieße doch, dass sein Manuskript nicht wegen seiner Story als solche über seinen Hass und seine seelischen Schmerzen von Interesse wäre, sondern “nur”, dass er ein beliebiger Farbiger wäre. Letztlich - Philippe muss doch leben, also ist er wohl gezwungen, hier einen Kompromiss eingehen.
Leider hat Margarethe in den letzten Tagen auffällig weniger Zeit für ihn. Ja, selbst für den bevorstehenden Sonntag hat sie ihm abgesagt, weil ihre Herrschaft Gäste erwarten würde. Das erregt bei Philippe Misstrauen. So nimmt er sich vor, an diesem Sonntag bei den Courtalés anzurufen, ob seine Freundin wirklich deren Gäste zu betreuen hat …
Originaltitel: On n’enterre pas le dimanche
MAN BEGRÄBT NICHT AM SONNTAG: DDR-Kinostart: 26.01.1962; Länge: 98 Minuten; deutschsprachige Fassung: DEFA Studio für Synchronisation mit den Sprechern:
Uwe-Detlev Jessen, Ute Göhring, Inge Keller, Gerd Biewer, Fred Düren, Joachim Konrad, Herwart Grosse und andere.
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