Produktion: Real-Film, Hamburg, 1960
DREHBUCH und REGIE: WOLFGANG STAUDTE
Kamera: Georg Krause
Schnitt: Lilian Seng
Ausstattung: Olaf Ivens, Ellen Schmidt
Kostüme: Annelise Ludwig
Musik: Werner Pohl
Götz George (Robert Mertens), Juliette Mayniel (Annette), Hans Mahnke (Paul Mertens), Wolfgang Reichmann (Georg Hölchert), Manja Behrens (Martha Mertens), Fritz Schmiedel (Pfarrer), Erica Schramm (Eva Schuhmann), Elisabeth Goebel (Wirtin Balthausen), Benno Hoffmann (Wirth Balthausen), Irmgard Kleber (Else Mertens), Hansi Jochmann (Erika), Solveig Loevel (Gertrud), Rudolf Birkemeyer (Hauptmann Menzel), Raidar Müller (Leutnant Wandray), Horst Niendorf (Junger Soldat)
26.12.1960 Erstausstrahlung (als "Weihnachtsüberraschung für den Filmfreund"); 19.06.1970 I. PR. WDHL; 22.08.1970 I. PR. WDHL (im Vormittagsprogramm);
ARD-Erstsendung: 08.07.1967, Wiederholungen: 21.08.1981, 22.08.1981 (im Vormittagsprogramm)
Der Film beginnt 1959 in einem Dorf in der Eifel. Alljährlich findet in diesem Dorf eine Kirmes statt. Auf dem Festplatz wird ein Karussell aufgebaut. Bei der Verankerung des Karussells im Boden findet man ein Skelett. Daneben einen Wehrmachtshelm und eine Maschinenpistole. Mit dem Skelett wird auch die Geschichte des jungen Wehrmachtssoldaten Robert Mertens an die Oberfläche gebracht. In einer Rückblende wird Roberts Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die geprägt ist von der Feigheit seiner Eltern, der Feigheit der Kirche, der Feigheit eines ganzen Dorfes.
Robert war 1944 desertiert und suchte in seinem Heimatdorf die Hilfe seiner Eltern, Freunde und der Bewohner des Dorfes. Zunächst versteckte er sich im elterlichen Haus. Als er entdeckt wurde, ging die Angst im Dorf umher. Niemand, nicht einmal die Eltern oder der Pfarrer des Dorfes, wagten es, dem verzweifelten jungen Mann zu helfen. Letztlich sah er als einzigen Ausweg den Selbstmord. Die Leiche des Jungen wurde von der Familie in einem Bombentrichter verscharrt.
Als das Skelett 1959 wieder zum Vorschein kommt, ist der ehemalige Ortsgruppenleiter der NSDAP Bürgermeister des Dorfes und möchte nicht an die Vergangenheit erinnert werden. Aber auch der Rest der Ortschaft sieht lieber Gras über die Geschichte wachsen. Auf dem Denkmal zu Ehren der Gefallenen des Krieges steht der Name „Robert Mertens“ als vermisst. Und dieser Ehrenplatz soll nicht besudelt werden durch seine damalige Fahnenflucht.
Originaltitel: Kirmes
Weitere Informationen:
KIRMES: DDR-Kinostart: 06.03.1964, Länge: 100 Minuten. Interessanter, bewegender Antikriegsfilm mit dem jungen Götz George in einer seiner ersten Hauptrollen. Schon 4 Jahre vor seinem Kinostart in der DDR lief KIRMES im Deutschen Fernsehfunk.
Quelle der Informationen und des Fotos in diesem Dokumentationsblatt: Archiv Torsten Zander
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