Foto: „Unser Rundfunk“, Nr. 19/1956, Seite 8; im Bild: der Gefangenenchor aus „Fidelio“
Libretto: Joseph Sonnleithner und Friedrich Treitschke
Musikalische Leitung: Prof. Franz Konwitschny
Inszenierung: Erich-Alexander Winds
Chöre: Karl Schmidt
Bühnenbild und Kostüme: Hainer Hill
Fernsehregie: Wolfgang Nagel
Don Fernando, Minister (Kurt Rehm), Don Pizarro, Gouverneur eines Staatsgefängnisses (Gerhard Niese), Florestan, ein Gefangener (Günter Treptow), Leonore, seine Gattin, unter dem Namen Fidelio (Hedwig Müller-Bütow), Rocco, Kerkermeister (Gerhard Frei), Marzelline, seine Tochter (Ingeborg Wenglor), Jaquino, Pförtner (Gerhard Stolze), zwei Gefangene (Hilbert Kahl und Eugen Fuchs), Hauptmann der Wache (Erich Busch).
Anmerkung: In der Aufführung der Oper am 09.09.1956 gab es folgende abweichende Rollenbesetzungen: Florestan, ein Gefangener (Erich Witte), Leonore, seine Gattin, unter dem Namen Fidelio (Christl Goltz)
08.05.1956 Erstausstrahlung; 09.09.1956 Wiederholung
Der Deutsche Fernsehfunk realisierte diese Opernaufführung mit einer Direktübertragung des Werks aus der Deutschen Staatsoper Berlin.
In der oben genannten Zeitschrift, an gleicher Stelle, wurde dazu ausgeführt:
„Beethoven hat nur eine Oper geschaffen, seinen ‚Fidelio‘. Aber der Meister hatte die Absicht, es nicht bei dieser einen zu belassen. Dass dies nicht verwirklicht wurde, lag hauptsächlich daran, dass er kein seinen Anforderungen entsprechendes Libretto fand. Eine Oper musste große, Menschheits bewegende Probleme behandeln und von kühnen Ideen durchdrungen sein. Im ‚Fidelio‘ fand Beethoven diese Anforderungen erfüllt. Hinter dem selbstlosen Kampf Leonores um die Befreiung ihres Mannes aus dem Kerker, in dem ihn der Tyrann Pizarro für immer aus dem Wege räumen wollte, steht die Sehnsucht nach der Freiheit für das ganze Volk. Die Handlung der Oper spielt in Spanien, aber sie ist genauso bezeichnend für die damaligen Zustände in Deutschland.
Beethoven, dieser geniale Komponist, hat fast ein Jahrzehnt an dem Werk gearbeitet, ehe es seine endgültige Fassung erhielt. Gerade daran zeigt sich, wie sehr ihm dieser Stoff am Herzen lag. Er arbeitete die ganze Oper mehrmals tiefgreifend um, damit durch die Musik der Inhalt der Oper klar und doch leicht verständlich und die einzelnen Gestalten treffend charakterisiert werden konnten. Das ist Beethoven dann auch gelungen.
‚Fidelio‘ gehört heute zweifellos zu den volkstümlichsten Opern. Jedermann versteht, was ihr Schöpfer mit diesem Werk sagen wollte. In uns erweckt es eine lebendige Vorstellung von der Größe der Freiheitskämpfer aller Nationen aus Vergangenheit und Gegenwart.“
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