Musik: Pietro Mascagni
Libretto: Giovanni Targioni-Tozetti und Guido Menasci (nach dem gleichnamigen Volksstück von Giovanni Verga)
Musikalische Leitung: Günter Schubert
Inszenierung: Joachim Herz
Bühnenbild: Max Elten
Choreinstudierung: Heinrich Bergzog
Fernsehregie: Henry Riedel
Santuzza, eine junge Bäuerin (Elisabeth Rose), Turiddu, ein junger Bauer (Rolf Apreck), Lucia, seine Mutter (Katrin Wölzl), Alfio, der Fuhrmann (Wilhelm Klemm), Lola, seine Frau (Anna Barová).
28.03.1962 Erstausstrahlung
Die Oper „Cavalleria rusticana (Sizilianische Bauernehre)“ feierte am 17. Mai 1890 in Rom ihre Erstaufführung. Der Deutsche Fernsehfunk präsentierte 1962 dieses musikalische Werk mit einer Direktübertragung dessen aus dem Opernhaus in Leipzig.
In der Zeitschrift „Unser Rundfunk“, Nr. 8/1958, Seite 13, schrieb man zur Einordnung dieses Werks in die Musikgeschichte:
„Zu einer Zeit, da die große italienische Oper auf allen Bühnen Triumphe feierte, da in Deutschland die gewaltigen Musikdramen Richard Wagners die Menschen berauschten, wurden unüberhörbare Stimmen laut, die sich gegen das Romantisch-Lebensfremde auf der Bühne wandten. Die Zeit ging zu Ende, in der man sich für das Schicksal von Götter- und Sagengestalten interessierte. Leidenschaften und Konflikte, wie man sie im Alltag des arbeitenden Volkes in reicher Fülle fand, sollten die Unwahrheit von der Bühne verbannen. Es war die Geburtsstunde des ‚Verismo‘; diese Bezeichnung ist abgeleitet von dem italienischen Wort verita (gleich Wahrheit, Wirklichkeit) und kennzeichnet eine Stilrichtung, deren Anhänger das Leben ungeschminkt und wahr auf der Musikbühne dargestellt sehen wollten.
Die Werke, in denen dieses Bemühen seinen gültigsten Ausdruck fand, sind die beiden Opern-Einakter ‚Cavalleria rusticano‘ und ‚Der Bajazzo‘. Alle übrigen Werke der Komponisten Pietro Mascagni und Ruggiero Leoncavallo konnten keinen Dauererfolg erringen. Die Vorliebe für Stoffe, die mit ihrer brutalen Offenheit die Zuschauer entsetzen sollten, hat dem ‚Verismo‘ eine begrenzte Gültigkeit gebracht. Dennoch gehören die genannten Einakter heute zum festen Repertoire unserer Opernbühnen ...“
Und in „Funk und Fernsehen der DDR“, Nr. 13/1962, wurde noch speziell zur Leipziger Aufführung angemerkt:
„Von mehreren Opern, die Pietro Mascagni (1863 – 1945) geschrieben hatte, konnte sich nur die Oper „Cavalleria rusticana“ durchsetzen. 1890 in Rom uraufgeführt, errang das Werk bei einem Preisausschreiben des Mailänder Musikverlegers Sonzogno den ersten Preis. Der bis dahin unbekannte Kapellmeister Mascagni war mit einem Schlage ein prominenter Mann, und seine Oper wurde zu einem Welterfolg ...“
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