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LADEN AUF DEM KORSO, DER (1965)

Eine Tragikomödie aus der ČSSR

Foto: DDR-Filmprogramm, Nr. 81/1966, Titelfoto mit Hauptdarstellerin Ida Kamińska

Foto: DDR-Filmprogramm, Nr. 81/1966, Titelfoto mit Hauptdarstellerin Ida Kamińska

Produktionsfirma: Filmstudio Barrandov, 1965
Produzenten: Miloš Broz / Jaromír Lukás
Szenarium: Ladislav Grosman / Ján Kadár / Elmar Klos
Literarische Vorlage: Roman von Ladislav Grosman
Szenenbild: Karel Skvor
Kostüme: Marie Rosenfelderová / Ludmila Kavalková
Kamera: Vladimír Novotný / Miloš Petrolin
Musik: Zdeněk Liška
Schnitt: Jaromír Janáček
Produktionsleitung: Ladislav Hanuš / Jordan Balurow
Regie-Assistenz: Juraj Herz
Regie: Ján Kadár / Elmar Klos

Personen und ihre Darsteller:

Rosalie Lautmann, Geschäftsfrau (Ida Kamińska), Anton ‚Tono‘ Brtko, Tischler (Jozef Króner), Mark Kolkocký, Kreisbefehlshaber (František Zvarik), Evelina Brtková, Antons Frau (Hana Slivková), Imro Kuchár, Buchhalter im Ruhestand (Martin Hollý), Ružena Kolkocká, die Frau von Mark (Elena Zvaríková), Jozef Katz, Barbier (Martin Gregor), Piti Báci, Stadtdiener (Adam Matejka), Marian Peter (Mikuláš Ladižinský), Balko (Alojz Kramar), ein Drucker, Schatzmeister des Jüdischen Bundes (Eugen Senaj), Eisenbahnarbeiter Andoric (František Papp), dessen Frau (Gita Mišurová), Frau Eliašová, Nachbarin der Lautmans (Lujza Grossová), ein Menschenhändler (Tibor Vada), junger Mann in der Menge (IvanPalúch), ein Mann in der Kneipe (Václav Podhorský), ein jüdischer Mann (Juraj Herz) und andere.

Sendedaten:

10.10.1982 II. PR. Erstausstrahlung (in der Reihe „Die Filmothek“, im Spätprogramm);
Erstsendung im ZDF: 21.11.1966

Inhalt:

Dieser Spielfilm wurde im Jahre 1966 in den USA als bester ausländischer Film mit dem „Oscar“ ausgezeichnet.
In der oben genannten Quelle wurde dazu von H. Anders angemerkt:
„Der Tischler Anton Brtko gehört nicht zu denen, die auf dem Korso des slowakischen Städtchens Sabinov ihre spießbürgerliche Zufriedenheit spazieren zu führen pflegen. Gewiss, der Krieg hat in diesem Jahr 1942 den slowakischen ‚Schutzstaat‘ der deutschen Faschisten noch nicht berührt, aber in deren Dienst treiben auch ihre einheimischen Handlanger, die schwarz uniformierten Hlinka – Gardisten, eine lumpige Politik. Und seinen Schwager, den Kreisbefehlshaber Kolkocký, soll der Schlag treffen! Tono geht ihm aus dem Wege, diesem Schmarotzer, der ihn um sein Erbteil betrog und sich nun als örtlicher Herrgott aufspielt. Mögen andere bei den Faschisten arbeiten und gut dabei verdienen. Es ist schmutzige Arbeit. Tono hat seinen Stolz und seine Ideale und bleibt lieber bei seinen kleinen Ausbesserungen für Nachbarn, mögen sie oft auch nicht mehr einbringen als ein paar Tauben.
Seine Evelina, ein strammes Frauenzimmer, macht ihm deswegen das Leben zur Hölle. ‚Murkser‘, schimpf sie. ‚Alle sind geschickter als du. Dass mich der Herrgott mit so einem Mann gestraft hat!‘ Der schmächtige Tono stopft dann die Ohren zu und brummt: ‚Was versteht schon ein Weib davon.‘
Als der großmäulige Faschistenschwager überraschend zu Besuch kommt und Wurst und Schinken und Butter und Schnaps auspackt, vergeht Evelina vor Bewunderung. Alles was recht ist: ein Leben in Hülle und Fülle. Es soll endlich Frieden und Eintracht in der Familie sein, sagt Schwager Kolkocký. (Ein renitenter Tono schadet offenbar seiner Karriere.) Darum empfiehlt er, den Zwist in Rum und Slivovitz zu ertränken. Tono bleibt standhaft. Aber als Kolkocký ihm mit großer Geste den Laden der jüdischen Witwe Lautmann zur Arisierung anbietet, gleich mit Dokument und auf Lebenszeit, und Evelinas Augen glänzen, als hätte sie das große Los gewonnen, da wird Tono doch schwach und schließt den Pakt. Einen Herrn wollen sie jetzt aus ihm machen. ‚Wir müssen so wirtschaften‘, belehrt ihn der Schwager, wie Gott und der Führer es uns befohlen haben. Sieg Heil!‘ ‚Gib Heil!‘ echot Tono. Und am Lallen seiner Stimme merkt man, dass er zu viel getrunken hat.
Als der Tischler Anton Brtko am nächsten Morgen im Sonntagsstaat zu Rosalie Lautmanns Galanteriewarenladen auf dem Korso schreitet, fühlt er sich gar nicht wohl. Er eignet sich absolut nicht zum ‚Arisator‘, um so forscher gibt er sich, pocht auf Dokument und ‚Gesetz‘. Doch die alte Witwe, die fast taub ist und nicht versteht, was um sie herum vorgeht, die wahrscheinlich nicht einmal weiß, dass Krieg ist, begreift nicht, was der junge Herr eigentlich will. Knöpfe kaufen? Oder ist er gar der Steuerexekutor? Schließlich greift ein Freund der Witwe vermittelnd ein: Tono sei als ihr Gehilfe gekommen, erklärt er. Das versteht die alte Frau. Antons Enttäuschung aber wächst noch, als er erfährt, dass der Laden überhaupt nichts abwirft und dass die Witwe von der Unterstützung durch reiche Juden lebt. Da hat ihn also der Schwager wieder betrogen!
So wird der ‚Arisator‘ zum Gehilfen der alten Witwe, die ihn wie einen Sohn aufnimmt. Ihre Güte beeindruckt ihn tief. Wenn aber Evelina den Laden betritt, versucht er in grotesker Weise, den Herrn zu spielen. Doch als man in der Stadt schon vom Abtransport der Juden munkelt und die begierige Evelina ihn hemmungslos anstachelt, nun endlich die alte Lautmann auszuplündern, da schlägt Tono zu. Seinen ganzen Zorn prügelt er in sein herzloses Weib hinein.
Die Juden sind zum Transport befohlen. Das Städtchen ist aufgeschreckt. Rosalie Lautmann indes hat noch keine ‚Einberufung‘ bekommen. Ist sie vergessen worden? Tono will sie verstecken. Kein Haar soll ihr gekrümmt werden! Doch da werden die Juden gerade vor dem Laden auf dem Korso zusammengetrieben. Wenn nun jemand die alte Lautmann bei ihm entdeckt? Dem ‚Arisator‘ bricht der Angstschweiß aus. Einer muss weg: sie oder ich! Bevor Anton Brtko noch fertiggeworden ist mit seinen Ängsten, hat sich draußen der Transport in Bewegung gesetzt. Die Gefahr scheint vorüber. Doch da kommt Kolkocký auf den Laden zu, und in Furcht und Panik Stößt Brtko die alte Frau ins Innere des Hauses zurück: ‚Gehen Sie! Ich lass mich nicht erschießen!‘ Aber Kolkocký schlendert vorbei …
Als Tono, ein mächtiger Stein ist ihm vom Herzen, die alte Rosalie Lautmann ruft, erhält er keine Antwort mehr. Er hat gemordet, noch bevor die Mörder damit begannen.
Anständig wollte er bleiben; aber er hat mit dem Faschismus paktiert. Einen Menschen hat er getötet, sogar den, der ihm am nächsten stand. Mit diesem Bewusstsein kann Anton Brtko, der Tischler, nicht weiterleben. Und er nimmt den Strick.“

Sonstiges:

Originaltitel: Obchod na korze
DER LADEN AUF DEM KORSO: DDR-Kinostart: 14.10.1966; Länge: 124 Minuten (lt. filmdienst.de); deutschsprachige Fassung: DEFA-Studio für Synchronisation mit den Sprechern:
Charlotte Küter, Erhard Köster, Erik S. Klein, Katja Kuhl, Hans Hardt-Hardtloff, Annemone Haase, Peter Sturm, Ludwig Friedrich und andere.

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