Inhalt von fernsehen der ddr
ORIENTALINNEN (1959)
Ein Episodenfilm aus Italien
Produktionsfirma: Galatea Film
Szenarium: Corrado Sofia / Gino De Sanctis / Romolo Marcellini
Kamera: Aldo Giordani / Sergio Bergamini
Musik: Carlo Rustichelli
Schnitt: Mario Scrandrei
Produktionsleitung: Luigi Rovere
Idee und Regie: Romolo Marcellini
Personen und ihre Darsteller:
Aus Ägypten: Nagua Fouad, Abdel Nepy Fayed; aus Nepal: Lakschmi, Dipar; aus Thailand: Kannikar Dowlee; aus Malaya: Nit Sawapaa; aus Japan: Akiko Wakabayashi, Kunio Otzuka (Angaben lt. DDR-Filmprogramm, Nr. 107/1969)
Sendedaten:
12.01.1974 II. PR. Erstausstrahlung (im Abendprogramm)
Inhalt:
Im DDR-Filmprogramm Nr. 107/1969 konnte man dazu lesen:
„Orient – wer denkt da nicht an die Märchen aus Tausendundeiner Nacht, die die schöne Scheherazade ihrem Herrn und Gebieter Schah Riar erzählte, um ihr Leben zu retten?
Weitab aller Märchen- und Sagenwelt aber ist der Orient, den der italienische Regisseur Romolo Marcellini in diesem 1959 gedrehten Film vorstellt. In den Schicksalen der fünf Frauen aus Ägypten, Nepal, Thailand, Malaya und Japan widerspiegeln sich die Lebensgewohnheiten ihrer Landsleute, das Verhaftetsein an jahrhundertealte Traditionen und vor allem die soziale Stellung dieser Frauen in ihrer Gesellschaft. Und wenn durch all den farbenprächtigen Zauber hier und da ein Hauch von Wehmut und Schmerz zieht – vergessen wir nicht, dass mit wenigen Ausnahmen jene Länder im Entstehungsjahr des Films, 1959, noch von der gesellschaftlichen Veränderung träumten, die sie sich heute bereits erkämpft haben oder zu erkämpfen im Begriff sind. Es war die Zeit, da sich die Orientalinnen ihrer Würde und ihrer Rechte erst bewusst zu werden begann.
Damals konnte uns die charmante Nagua, Königin der Kairoer Kabaretts, noch in abgelegene Gegenden ihres Landes führen, wo sich nach den Gesetzen des Koran ein einziger Mann mit vier legitimen Gattinnen und einigen Nebenfrauen verbinden konnte …
Ein Beispiel für das beginnende Erwachen der orientalischen Frau gibt uns der Regisseur in seiner zweiten Episode über Nepal. In den Dörfern der stillen Täler und sanften Hügel lebt die hübsche Lakschmi, die nach alter Landessitte gleichzeitig mit fünf Brüdern verheiratet ist Dass sie nur einen von ihnen liebt, ist natürlich. Dass sie aber darum kämpft, nur diesem einen anzugehören, war damals noch gar nicht natürlich …“
In sechs kleinen Spielhandlungen will der Episodenfilm, einer Mode des Reisefilms der 50er Jahre folgend, Aspekte der fortschreitenden Emanzipation der Frau in verschiedenen Ländern - in Ägypten, Nepal, Thailand, Hongkong und Japan - nachgehen. Ein nichtssagender Film, dokumentarisch wie künstlerisch belanglos, lediglich an vorgeblich exotischen Reizen interessiert. (DDR-Titel: "Orientalinnen"); Quelle: filmdienst.de
Anmerkung der Redaktion von fernsehenderddr.de: in der in der DDR offerierten Fassung dieses Films wurde offensichtlich die Episode aus Hongkong nicht gezeigt. So betrug die Sendezeit bei der Ausstrahlung des Films im DDR-Fernsehen am 12. Januar 1974 auch nur 60 Minuten.
Sonstiges:
Originaltitel: Le Orientali
Verweistitel: Viele Gesichter hat die Liebe
ORIENTALINNEN: DDR-Kinostart: 28.11.1969; Länge: 98 Minuten (lt. filmdienst.de); deutschsprachige Fassung: DEFA-Studio für Synchronisation mit den Sprechern:
Gerry Wolff, Karin Reif, Gisela Büttner, Petra Eichhorn, Gudrun Jochmann, Horst Manz, Bernd Stübner und andere
Foto: Archiv Reiner Müller