Foto: “Funk und Fernsehen der DDR”, Nr. 42/1963, Seite 19; im Bild: Walter Lendrich und Helga Raumer.
Autor: Gerhard Bengsch
Dramaturgie: Hildegard Tetzlaff
Szenenbild: Herbert Michel
Musik: Wolfgang Pietsch
Inszenierung: Georg Leopold
Alfred Sänger (Walter Lendrich), Martha, seine Frau (Helga Raumer), Erika, seine Tochter (Ursula Genhorn), Richard Mertens (Horst Kube), Ewald Kowalski (Wolfgang Ostberg), Chefredakteur Giese (Max Adalbert Schleyer), Bernd Fischer (Ezard Haußmann), Sekretärin Rose (Vera Oelschlegel), Dr. Lisa Bertram (Helga Göring), Prof. Joachim Grott (Wilhelm Koch-Hooge), Verwaltungsdirektor Jesske (Horst Friedrich), Prof. Wiemann (Hans Finohr), Assistenzarzt Dr. Kramer (Rolf Ripperger), Hanna Sellhorn (Brigitte Lindenberg), Kriminalkommissar Lenz (Hannjo Hasse), Dr. Wendenburg (Hans-Ulrich Lauffer), Fink (Günter Sonnenberg), Schirmeister (Günter Polensen), Hoppe (Werner Röwekamp).
Otto-Erich Edenharter, Peppi Zahl, Erich Altrock, Günter Ballier, Marianne Behrens, Erich Brauer, Hans Flössel, Jochen Diestelmann, Anne Lässig, Georg Helge, Günter Ott, Lieselotte Rollberg, Gerhard Schulz, Kurt Schmengler, Walter Schramm, Friedrich Teitge und Barbara Witte.
17.10.1963 Erstausstrahlung; 18.02.1964 Wiederholung.
Die Handlung des Fernsehspiels hatte einen realistischen Hintergrund: es geht um den verzweifelten Kampf eines Mannes um sein Augenlicht.
Alfred Sänger (Walter Lendrich), die Hauptfigur dieser TV-Produktion, ist Schriftsetzer von Beruf. Durch seine Augenkrankheit ist er nicht mehr in der Lage, seine Tätigkeit auszuüben. Der Verlag, bei dem er angestellt ist, eine sozialdemokratische Zeitung in der BRD, räumt ihm eine Weiterbeschäftigung als Hilfsarbeiter ein. Daher verdient Sänger jetzt deutlich weniger, und er leidet darunter, dass er nur noch für Handreichungen brauchbar ist, die er trotz Kurzsichtigkeit ausführen kann. Doch Sänger ist eine starke Persönlichkeit, wodurch er den Verlust an beruflicher Geltung mittels intensivem Einsatz in seinen Ämtern als SPD- und Gewerkschaftsfunktionär ausgleichen kann. Seine Meinung hat hier uneingeschränkt Bedeutung, man hört ihn als Vertreter seines Berufsstandes und der Stadt.
So vergehen Monate in gleichmäßigem Verlauf, bis er eines Tages von seiner Ärztin darüber unterrichtet wird, dass ein reaktivierender Prozess zu einer Ausweitung seines Augenleidens führt. Sie muss ihm prophezeien, dass er in wenigen Wochen nur noch Schatten und Schemen mit den Augen wahrnehmen kann, und dann wird es zur völligen Erblindung kommen. Um diesen Prozess unter Umständen noch aufzuhalten, müsste seine Krankenkasse die Kosten für eine Operation, deren Erfolgsaussichten ungewiss sind, übernehmen.
Sänger scheint wie gelähmt im Angesicht dieser trüben Prognose. Ein Leidensweg nimmt für ihn seinen Lauf. Im Zuge der Verschlechterung seines Zustands beginnt er aber auch, Wahrheiten zu begreifen, die er zu einem früheren Zeitpunkt nicht erkannt hatte. Doch auch diese Wahrheiten treten ihm vorab vergleichsweise schemenhaft gegenüber, es ist noch ein Entwicklungsprozess bis hin zu einem Weg, der ihn in die von ihm einst als nicht existent benannte DDR führt und dann wieder retour in seine Heimat. Begleitet wird diese Wegstrecke von Hoffnung und Enttäuschungen, von Erpressung, Bekenntnissen und Verrat, bis zu dem Punkt, an dem Sänger hinter Schatten und Schemen in deutlichen Konturen die Realität erkennt.
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