Autor: Harald Hauser
Bühnenbild: Jost Bednar
Kostüme: Renate Müller
Fernsehfassung: Gottfried Grohmann
Bühnenmusik: Guido Masanetz
Regie: Gerd Keil
Fernsehregie: Horst Flick
Lo Ssang, Medizinmönch des Klosters “Im himmlischen Garten” (Reimar-Johannes Baur), Tsa Dodshi, Abt des Klosters (Wolfgang Sasse), Wu An, junge Leibeigene (Annelene Hischer), der kleine Buddha, ihr neunjähriger Bruder, Verkörperung eines Gottesgeistes (Dietmar Ebert), Bo An, Leibeigener, Vater Wu Ans und des kleinen Buddha (Walter Siebenschuh), sein Schwager (Berthold Schulze), Fronbauer (Otto Heidemann), Mönchlein (Heinz Hupfer), Polizeimönch (Werner Schäde), drei Mönche (Karl-Heinz Adler/Siegfried Arlt/Dieter Franke), Dr. Tsung Tsen-mo, Arzt (Hans Gora), Wang Yi, seine Assistentin (Viola Mayer-Weldre), junger Offizier (Herbert Trautsch).
27.11.1958 Erstausstrahlung
Der himmlische Garten - damit ist Tibet gemeint. Harald Hauser (1912-1994), deutscher Schriftsteller, bereiste dieses Land im Jahre 1956. Seine Eindrücke hat er in seiner Erzählung “Im himmlischen Garten” verarbeitet.
Seit 1951 gehörte Tibet zur Volksrepublik China. Im November 1950 wurde die Armee Tibets von den Chinesen geschlagen. Aus diesem Grunde standen die Tibetaner, also Mönche, Großgrundbesitzer, Bauern und Hirten gleichermaßen, dem so genannten “Han-Volk” (Han ist die Bezeichnung für die Hauptbevölkerung Chinas) feindlich gegenüber. In der Darstellung Hausers und in er Fernsehinszenierung wurde die weitere Entwicklung von dieser Ausgangsposition so geschildert, dass mit der chinesischen “Volksbefreiungsarmee” und den kommunistischen Funktionären keine Feinde nach Tibet kamen, sondern Freunde, die Tibet, einem der rückständigsten Ländern der Erde, die modern Zivilisation zugänglich machen wollten, natürlich nach sozialistischer Leseart. Deshalb wurde am 23. Mai 1951 zwischen Vertretern der Zentralregierung Chinas und der Regierung Tibets ein Vertrag über die “friedliche Befreiung Tibets” abgeschlossen.
Doch mit diesem Vertrag allein konnte man die jahrhundertealten Traditionen Tibets und die tiefe Religiosität der Menschen nicht mit einem Schlag beseitigen und den Sozialismus zum Sieg führen. Zumindest gab es in der Hinsicht Veränderungen, dass die Elektrizität nach Tibet gebracht wurde, mit Telefon und Radio wurden die Tibetaner konfrontiert, und auch auf medizinischem Gebiet änderte sich einiges, in dem man erfolgreich gegen Krankheiten und Seuchen ankämpfte. Letzteres spielt auch in Hausers Erzählung eine Rolle: beim Kampf um das Leben des kranken kleinen “Gott-Buddha” prallen die Welten des Alten und des Neuen aufeinander. Dabei schilderte diese TV-Produktion die ergreifenden menschlichen Probleme, die mit diesen Auseinandersetzungen in der ersten Hälfte der 50er Jahre verbunden waren.
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