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GUTE BUCH, DAS (1953)
Aus den Anfängen des Deutschen Fernsehfunks
'Unser Rundfunk', Nr. 7/1953, Seite 8; Sendung am 11.02.1953, Text zum Buch von Erich Loest
Zum Drehstab siehe unter 'Inhalt'
Mitwirkende:
siehe unter 'Inhalt'
Sendedaten:
Zeitraum vom 24.12.1952 bis zum 20.05.1953
Inhalt:
Fernsehzentrum Berlin sendet: „Das gute Buch“
Am 21.Dezember 1952, anlässlich des Geburtstags des „Großen sowjetischen Führers“ Josef Stalin, begann das Fernsehzentrum Berlin sein Versuchsprogramm von 20 bis 22 Uhr. In diesen ersten Tagen und Monaten des Fernsehens in der DDR war es in Folge der noch unzureichenden, begrenzten technischen Ausstattungen sehr schwer, entsprechende Einzelsendungen in der Programmabfolge zu platzieren. Doch die dort tätigen Spezialisten gaben ihr Bestes, um den Zuschauern vor den Bildschirmen (damals noch in sehr geringer Anzahl!) ein interessantes und abwechslungsreiches Programm zu präsentieren, das sich durch thematische Vielfalt auszeichnen sollte. Und eines hatte man auf jeden Fall schon vollbracht: Das „Ostfernsehen“ startete vier Tage vor Beginn des „Westfernsehens“.
Eine Sendung, die beim Fernsehzentrum Berlin im Intervall von Dezember 1952 bis zum Mai 1953 eine größere Rolle spielte, hieß „Das gute Buch“. Der erste Leiter dieser Sendeanstalt, Hermann Zilles, schrieb innerhalb seines redaktionellen Beitrags zur Eröffnung des Programms in der Zeitschrift „Der Rundfunk“, Nr. 52/1952, Seite 3: „Die Sendung ‚Das gute Buch’ würdigt die wichtigsten Neuerscheinungen aus der sowjetischen, volksdemokratischen und deutschen Literatur …“.
Innerhalb dieser Sendereihe galt die Folge 1, die am 24.Dezember 1952 ausgestrahlt wurde, als erste literarische Sendung des FZ Berlin, dies in Form von Lesungen und Buchbesprechungen innerhalb des Weihnachtsprogramms. Aus gleicher Quelle, jedoch S. 17, kann man dazu konkret entnehmen, um welches Werk es ging: „Das gute Buch“, Lion Feuchtwanger, „Goya“.
Weitere Sendungen mit Bezügen zu Autoren und ihren Werken folgten im Jahr 1953. Hierzu die folgende Aufstellung, die auf Angaben der Zeitschrift „Unser Rundfunk“ beruht:
07.01.1953: „Das gute Buch“; Werner Reinowski: „Der kleine Kopf“;
14.01.1953: „Das gute Buch“; Makarenko: „Ein Buch für die Eltern“;
28.01.1953: „Das gute Buch“; Heinz Striezel über „Das Wasserkraftwerk“ von Marietta
Schaginian
04.02.1953: „Das gute Buch“; Hans Marchwitza: „Sturm auf Essen“;
11.02.1953: „Das gute Buch“; Erich Loest: „Die Westmark fällt weiter“;
18.02.1953: „Das gute Buch“; P. Shurba: „Gardeschütze Matrossow“;
25.02.1953: „Das gute Buch“; Anna Seghers: „Der erste Schritt“;
04.03.1953: „Das gute Buch“; Kandyba: „Heiße Erde“;
11.03.1953: „Das gute Buch“; Günther Halle: „Légion etrangére“;
18.03.1953: „Das gute Buch“; P. Shurba: „Gardeschütze Matrossow“; wurde erneut
angekündigt; andere Quelle: „Heiße Erde“, Buchbesprechung mit Horst Heydeck
25.03.1953: „Das gute Buch“; Deutsche Baukunst in 10 Jahrhunderten;
08.04.1953: „Das gute Buch“; Paul Scarron: „Komödiantenroman“;
29.04.1953: „Das gute Buch“: Ein Leuna-Arbeiter Theo Harychs Roman „Im Geiseltal“;
06.05.1953: „Das gute Buch“; Popow: „Als die Nacht verging“;
20.05.1953: „Das gute Buch“; Johannes R. Becher: „Verteidigung der Poesie“.
Ein Nachtrag: Auch am 1. April 1953 war ursprünglich vorgesehen, eine Folge des „Guten Buches“ zu offerieren. Doch ein „Macher“ dieser Sendung, in Person des Redakteurs Wolfgang Stemmler, hatte eine zu diesem Tag passende Idee: man sollte am 1. April doch auch einmal ein „Schlechtes Buch“ vorstellen; und so bildete ein Kitschroman von R. C. Muschler die literarische Vorlage für die Folge: „Das schlechte Buch“; „Bianca Maria und der triefende Dolch“…
Neben der Reihe „Das gute Buch“ gab es im Programm des DDR-Fernsehens weitere, gleich geartete Sendungen, in denen (fortschrittliche) Autoren und ihre Werke vorgestellt wurden, so zum Beispiel „Meister deutscher Kultur“, eine Sendereihe, die noch während der „Laufzeit“ des „Guten Buches“ startete, oder später hin „Wir stellen vor“ (1980 – 1989).